Wiesbaden, 09. Dezember 2024. Die Konsumenteninflation liegt in China nahe der Null-Prozent Linie. Was für die Verbraucher vorteilhaft ist, könnte für die Banken zu einer Bedrohung werden. Falls die Inflation weiter sinken sollte und in eine Deflation drehen sollte, steigen de facto die Belastungen der Gläubiger und es ist mit Kreditausfällen zu rechnen. Wie kann die chinesische Zentralbank reagieren ?
Die Verbraucherpreise sind in China im Jahresvergleich im November um 0,2% gestiegen. Das ist nahe an der Nulllinie. Im Monatsvergleich (Oktober 2024 zu November 2024) sind die Preise sogar um 0,6% gesunken, wie aus Daten des nationalen Statistikamtes (NBS) hervorgeht.
In der Vergangenheit gab es zahlreiche Analysten, die die Qualität der Daten des NBS bezweifelt haben. Sie behaupten, dass die Wachstumsrate des Bruttoinlandsproduktes viele Jahre „überschätzt“ worden sei. Analog zu den Erfahrungen in der EU (massiv gestiegene Lebenshaltungskosten, aber sehr niedrig ausgewiesene Verbraucherpreisinflation), könnten auch die Daten der NBS bezüglich der „wahren“ Inflation verzerrt sein. Die Qualität der Daten spielt bei der Bewertung der makroökonomischen Lage zwar eine Rolle, aber eigentlich ist es vollkommen irrelevant, ob die Preise im Monatsvergleich um 0,6% gefallen, oder um 1% gefallen oder um 0,3% gestiegen sind.