Die extreme Verzerrung der natürlichen Selbstverteidigung des Menschen durch die Standeskultur
Verfasser: WOLHA on Monday, 11 November 2024Sobald ein Kind von seinen Eltern dazu genötigt wird, sich an die Verhältnisse der Standeskultur anzupassen, entsteht für das Kind der Zwang zu einer künstlichen Selbstorganisation und Selbstmotivation, da die Natur des Menschen für die „normalen“ Ungerechtigkeiten, für die emotional nur schwer auszuhaltenden autoritären Beziehungen und für die widernatürlichen „Sachzwänge“ einer Standeskultur nicht gemacht ist. Dem Kind bleibt daher keine andere Wahl, als das jeweils erlebte Unerträgliche positivistisch zu überspielen und durch das inwendige Motto „Du sollst nichts hören, nichts sehen und nichts sagen“ auszublenden. Eine solche Anpassung an die Kultur und die Familie bedeutet zwangsläufig für das Kind die Ausbildung eines willkürlich gestalteten künstlichen Kultur-Ichs, das sich unabhängig von der gefühlten inneren Wahrheit des Kindes organisiert. Um eine derartige Überlebensagenda dauerhaft aufrecht erhalten zu können, braucht das Kind die Fähigkeit zu einer übernatürlichen Selbstkontrolle der absolutistischen Art, damit es sein Denken, Fühlen und Handeln im Sinne der vorgefundenen Familienkonstitution und der Kulturkonstitution auf eine willkürliche Weise formen kann. Die Standeskultur verursacht daher alleine durch ihr übernatürliches Wesen eine „normale“ Nötigung für alle Kulturkinder, ihr eingeborenes natürliches Ich durch ein künstliches unnatürliches Kultur-Ich zu überlagern und zu verdrängen.