Leseprobe aus „Die Erben der Hexenschülerin: LUZIA: Die Geschichte der Nachfahrin der Hexenschülerin“
Verfasser: Kummer on Wednesday, 10 April 2019Die Druckerei war nicht allzu weit vom Marktplatz entfernt. Sie waren noch nicht weit gegangen, als sie Stimmen hörten. Es klang, als hätten sich viele Menschen versammelt. Wie beim Markttag, aber der war ja nicht spät abends. Oder wie bei Vorführungen von Gauklern oder einer Theatergruppe. Doch davon wüsste Luzia.
Und dann sahen sie in den dämmrigen Straßen der Stadt durch die Häuserreihen hindurch einen Lichtschein schimmern.
Auch bei den Ablasspredigern waren viele Menschen versammelt, dachte Luzia plötzlich und die Panik kroch sofort wieder in ihr hoch, als sie sich daran erinnerte.
„Was ist da los?“, fragte sie leise. Luzia wusste instinktiv, dass das kein gutes Zeichen war. Es war gruselig und unheimlich.
Auch Georg spürte es. Ihm war nicht wohl. Und er fühlte sich verantwortlich für das junge Mädchen.
„Lass uns nach Hause gehen!“, sagte er entschieden.
„Bist du verrückt? Ich will wissen, was da los ist.“
„Das kann gefährlich sein, Luzia. Deine Mutter würde nicht wollen, dass du dich in Gefahr begibst.“
„Wir leben in gefährlichen Zeiten“, antwortete sie wesentlich mutiger als sie sich fühlte. Aber ein Zurück kam für sie nicht infrage. „Wir halten uns einfach im Hintergrund.“
„Luzia, deine Eltern bringen mich um, wenn dir etwas passiert. Ich bin älter. Und – und ich bin der Mann.“