Viele Mythen um das Asperger-Syndrom

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Viele Mythen um das Asperger-Syndrom
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Autisten wird häufig unterstellt, sie seien gefühlslos – sie seien gefühlskalte Genies. Dies stimmt nicht. Natürlich haben auch Menschen mit Autismus Gefühle und empfinden auch Liebe.

Es gibt Forschungen (Giorgia Silani von der Uni Wien – 2016) mit Asperger-Menschen sowie Kontrollprobanden mit verschiedenen moralischen Dilemmata wobei entdeckt wurde, dass der moralische Kompass beider Gruppen ähnlich gepolt war. Die Autisten hatten sogar mehr Hemmungen, anderen Menschen zu schaden, als die Kontrollgruppe.
Quelle: https://www.nature.com/articles/srep23637

Autisten zeigen häufiger, als "normale" Menschen eine Persönlichkeitseigenschaft, die von den Wissenschaftlern als "Alexithymie" oder "Gefühlsblindheit" bezeichnet wird.
Es wird Autisten nachgesagt, dass sie Schwierigkeiten damit haben, ihre eigenen Gefühle zu erkennen und auch zu beschreiben. Sie nehmen ihre Empfindungen oft nur auf körperlicher Ebene wie z. B. als Schmerz wahr.
Es gibt noch ein weiteres, irreführendes Bild – das Bild des "autistischen Genies" wie z. B. im Film "Rain Man" mit Dustin Hoffmann und Tom Cruise. Dort löst ein Autist (gespielt von Dustin Hoffmann) komplizierte mathematische Gleichungen im Kopf.
Tatsächlich sind solche außergewöhnliche Leistungen kein Kennzeichen von Autismus – nicht in der Asperger- und auch nicht in der frühkindlichen-Variante.
Wissenschaftler haben bis heute nur zirka 100 Menschen auf der Welt klassifiziert, die außergewöhnliche Fähigkeiten haben – man nennt dies "Savant-Syndrom".
Die Hälfte von ihnen waren Autisten – aber nicht jeder Autist ist auch ein Savant.

Die Inselbegabung, auch Savant-Syndrom genannt, kommt bei Menschen vor, die eine kognitive Behinderung oder eine andere, häufig tiefgreifende Entwicklungsstörung aufweisen.
Zirka 50% der bekannten Inselbegabten sind Autisten. Einer von sieben Inselbegabten ist weiblich. Bis heute gibt es keine zuverlässigen Untersuchungen darüber, wie häufig das Savant-Syndrom auftritt.
Autismus-Forscher wie Darold Treffert von der Wisconsin Medical Society rätseln, was in den Gehirnen der Inselbegabten vorgeht. Treffert vermutet, dass diese außergewöhnlichen Fähigkeiten angeboren seien. Verantwortlich dafür sei eine „Filterfunktion“ des gesunden Gehirns, die unwichtige Informationen ausblendet.
Er schlug 1989 eine Unterscheidung in erstaunliche und talentierte Savants vor. Während die erstaunlichen Savants wirklich herausragende Fähigkeiten besitzen, weisen die talentierten Savants höchstens durchschnittliche Leistungen auf, die aber in Anbetracht ihrer Behinderung bemerkenswert sind.
Für die Existenz solch eines Filters spricht die Tatsache, dass in seltenen Fällen eine Kopfverletzung eine Inselbegabung auslösen kann. Dagegen sind Savant-Fähigkeiten angeboren.
Ein Beispiel, das durch die Presse ging, ist Orlando Serrel. Er kann sich bis ins Detail an jeden Tag seines Lebens erinnern, seit er mit zehn Jahren von einem Baseball am Kopf getroffen wurde. So wurde er zum Mann mit dem Supergedächtnis.
Weltweit sind zurzeit zirka 100 Menschen bekannt, die man nach dieser Unterteilung als erstaunliche Savants bezeichnen kann.
Die phänomenalen Fähigkeiten eines Savants sind in der Regel auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt. Manchmal besitzt ein Inselbegabter jedoch auch mehrere Talente.
Daniel Tammet zum Beispiel jongliert mit Zahlen, wie andere mit Bällen. Er spricht 9 Sprachen fließend. Sein Talent liegt im mathematischen und sprachlichen Bereich.
Savants können sich über Nacht Klavierspielen beibringen oder sie kennen den Inhalt von über 12 tausend Büchern auswendig. ABER, oft würden sie verhungern. Zum Beispiel können sie kein Brot schmieren, ihre Zähne putzen oder ihre Schuhe zubinden.
Das heißt: Sie haben unglaubliche Fähigkeiten und sind doch behindert.
Es ist aber egal, um was für eine Begabung es sich handelt, sie steht immer in Verbindung mit einem erstaunlichen Gedächtnis.
Der Intelligenzquotient der Personen liegt meist unter 70, kann aber auch durchschnittlich, in einigen Fällen auch überdurchschnittlich sein.
Darold Treffert erforscht nun schon seit über 40 Jahren Savants und er hat die Erfahrung gemacht, dass das Training und die Pflege der Begabungen nicht nur das Wissen erweitert, sondern der richtige Schritt sein kann, vorhandene Defizite möglicherweise zu verringern.

Woher dieses erstaunliche Gedächtnis kommt, wird von der Wissenschaft immer noch erforscht. Diese vermuten, dass die linke Gehirnhälfte oder die Verbindung zwischen linker und rechter Hirnhälfte bei den meisten Savants geschädigt ist. Die Neurobiologen gehen davon aus, dass die rechte Gehirnhälfte versucht, die Defizite der linken auszugleichen.
Vermutet wird eine Testosteronvergiftung während der Embryonalentwicklung und Jungen erzeugen im Mutterleib mehr Testosteron als Mädchen. Wird also zu viel davon produziert, kann diese Überdosis das junge Hirngewebe schädigen.
Es könnte auch ein Fehler im Filtersystem des Gehirns sein. Als Schutz vor Überlastungen filtert das Hirn normalerweise alle eingehenden Informationen und der Mensch kann also nur auf wirklich wichtige Dinge zugreifen. Das hilft, nicht im täglichen Datenfluss zu ertrinken. Diese Teile funktionieren bei Savants nicht. Bei ihnen ist alles gleich wichtig, egal was sie hören, sehen oder lesen.
Forscher entdeckten in San Francisco (University of Califonia) Patienten, die an Demenz litten. Mit Beginn dieser Krankheit entwickelten manche von ihnen eine Inselbegabung.
Einige von ihnen begannen plötzlich hervorragend zu zeichnen. Oder entwickelten ein absolutes Gehör. Untersuchungen ergaben, dass bei ihnen die linke Gehirnhälfte geschädigt war.
Vergleiche mit angeborenen Savants ergaben deutliche Parallelen.

Mehr Infos über Autismus finden Sie im Buch:
Buchdaten:
Autismus verstehen
Ratgeber für Hilfesuchende
Autorin: Jutta Schütz
Paperback - 56 Seiten
ISBN-13: 9783734790218
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 10.02.2016
Sprache: Deutsch
erhältlich als:
BUCH 3,99 € E-BOOK 2,49 €

Buchempfehlung:
(Ein Buchautor mit Asperger-Syndrom)
Peinliche Sehnsucht: Das Geständnis von Victor
Autor: Victor Allmann (Werner Reinhard Müller)
Verlag: neobooks (24. März 2019)

Das Eintauchen in die autistische-Welt erweitert den Horizont und das Verständnis für ungewohnte Denkweisen. Das Buch ist sehr unterhaltsam, zeigt aber auch gut, was Autismus eigentlich ist. Es ist eine amüsante Beschreibung der Hürden, welche ein Mensch mit Asperger "für die Liebe" bewältigen muss, ohne es ins lächerliche zu ziehen.
Mehr Infos über den Autor finden Sie:
https://www.jutta-schuetz-autorin.de/werner-reinhard-m%C3%BCller-autist-...
https://www.autismus-owl.de/aktuelles/aktuelles-meldung/anderssein-ersch...

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Jutta Schütz schreibt Bücher, die anspornen, motivieren und spezielles Insiderwissen liefern. Sie hat bis heute viele Bücher geschrieben und an vielen anderen Büchern mitgewirkt. Zudem hilft sie als Mentorin und Coach vielen Neuautoren bei der Veröffentlichung ihrer Bücher. Als Journalistin schreibt Schütz für viele Verlage und Zeitungen. Ihre Themen sind: Gesundheit, Psychologie, Kunst, Literatur, Musik, Film, Bühne, Entertainment. Weitere Informationen zur Autorin und ihren Büchern findet man in den Verlagen, auf ihrer Webseite - sowie im Kultur-Netzwerk.

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