Hannover 96 engagiert sich gegen Fremdenfeindlichkeit

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Wertecoach Martin Rietsch ist Fußballtrainer bei der Hannover 96 Fußballschule und war mit Antirassismus-Workshops zu Gast an einer KGS
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Für Rassismus ist kein Platz, darin sind sich Clubchef Martin Kind und Manager Horst Heldt einig. Nach den jüngsten rassistischen Vorkommnissen im Stadion der 96er beim Spiel gegen Mainz 05 distanzierten sie sich deutlich von jeder Form der Menschenverachtung.

In der vergangenen Woche gestaltete Martin Rietsch, einer der erfolgreichsten Werte-Coaches in Deutschlands, an drei Schulprojekttagen einer Kooperativen Gesamtschule (KGS) in der Region Hannover eine Reihe von Workshops gegen Rassismus, Diskriminierung, Mobbing und Gewalt und griff dabei auch das Derby der 96er gegen Mainz auf.

Für sein langjähriges Engagement für Kinder und Jugendliche ist Rietsch mehrfach in den Bereichen Integration und Soziales preisgekrönt, u.a. mit dem Fair Play Preis des Deutschen Sports, einem Gemeinschaftspreis des Bundesinnenministeriums, des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und des Verbands Deutscher Sportjournalisten. Seit zwei Jahren ist Rietsch Fußballtrainer bei der Hannover 96 Fußballschule.

Rund 550 Schülerinnen und Schüler der siebten, achten und neunten Jahrgänge nahmen insgesamt an den Workshops in der vergangenen Woche teil. Ziel ist es, Vorurteile abzubauen, die Kinder und Jugendlichen für unterschiedliche Perspektiven auf Selbst- und Fremdbilder zu sensibilisieren und sie dazu zu ermutigen, standhaft Courage zu zeigen, wenn sie Zeuge von Rassismus, Gewalt und Mobbing werden.

Rietschs Authentizität bewegte die Schüler. Als Deutscher mit nigerianischen Wurzeln konnte er selbst eine Menge persönlicher Alltagserfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung mit den jungen Projektteilnehmern teilen. Dass Begegnung und Kommunikation wichtig sind, um Vorurteile abzubauen, wurde deutlich.

Ansprechend und auf Augenhöhe bereitete Rietsch ein sensibles, doch präsentes Thema auf und fand klare Worte für ein respektvolles Miteinander in einer Gesellschaft, die durch Diversität lebt. Seinem Appel für Menschlichkeit schlossen sich die Schüler mit anschließenden eigenen Positionierungen gegen Mobbing und Rassismus an – ein bedeutender Erfolg, denn die Emotionen der Workshops bleiben den Kindern und Jugendlichen erfahrungsgemäß besonders in Erinnerung. Die mitgebrachten Hannover 96 Fanartikel, die Rietsch im Rahmen der Workshops verloste, fanden großen Anklang in der Schülerschaft.

Knapp zwei Wochen zuvor kam es beim Heimspiel gegen Mainz 05 in Hannover zu rassistischen Anfeindungen. In der zweiten Halbzeit imitierten Einzelne in der Fankurve Affengeräusche in Richtung der beiden Nigerianer des Gastclubs Laon Balogun und Anthony Ujah beim Warmlaufen. Dass sogar ein kleiner Junge animiert wurde, mitzupöbeln, rief besondere Betroffenheit hervor.

Mögen es Einzelne sein, so ist doch jede rassistische Situation eine zu viel – auf dem Platz, im Station und in der Gesellschaft. Und umso wichtiger ist es, Zeichen für Respekt und Menschlichkeit zu setzen und Impulse für Zivilcourage zu geben.