Eltern-Kind-Entfremdung sollte kein Randthema mehr sein. Nach aktuellen Schätzungen sind zwischen 25.000 und 35.000 Kinder jährlich von diesem Phänomen betroffen. Eine Eltern-Kind-Entfremdung ist durch Kontaktabbruch und/oder Ablehnungshaltung eines
Das Thema Eltern-Kind-Entfremdung wird von verschiedenen Medien seit der
Ausstrahlung des Films „Weil du mir gehörst“ (ARD, 2020) immer stärker beleuchtet.
Viele Verbände, Vereine und Initiativen engagieren sich seit Jahren für eine
gleichberechtigte Elternschaft nach einer Trennung und für den Erhalt beider
Elternteile für die Kinder. Leider spiegeln die Zahlen des im November 2020
veröffentlichen Zustandsberichtes des Verbandes Papa Mama auch e.V. etwas anderes:
viele Kinder und Eltern sind von einer Eltern-Kind-Entfremdung betroffen, die sich
durch langfristige Kontaktabbrüche und/oder eine massive Ablehnungshaltung des
Kindes gegenüber einem Elternteil kennzeichnet. In der deutschsprachigen
wissenschaftlichen Literatur werden diverse Begrifflichkeiten verwendet, die jedoch keine
einheitliche Definition des Phänomens einer Eltern-Kind-Entfremdung ermöglichen.
Sehr oft wird das Entfremdungssyndrom, das so genannte Parental Alienation Syndrome
(kurz PAS), mit Eltern-Kind-Entfremdung gleichgesetzt. Rein wissenschaftlich betrachtet,