Übersicht zu Studien und Metaanalysen zur Hyperthermie bei Krebs von Beckenorganen
“Hinweise, dass sich klinische Ergebnisse durch die Kombination konventioneller Therapien mit Hyperthermie verbessern lassen können.“
„Die Oncothermie als lokal einsetzbare Form der Hyperthermie kann mit Strahlen- und Chemotherapie zusammenwirken, indem sie deren Wirkung verstärkt“, so Prof. Dr. András Szász, Gründer des Medizintechnik-Unternehmens Oncotherm: „Sie ist eine nicht-toxische Behandlung, die spezielle, lokal-regionale Tumorzellen durch Überwärmung und elektrische Wellen attackieren will“. Prof. Szász verweist auf eine Meta-Analyse zur Hyperthermie bei Tumoren im Bereich des Beckens: „Sie gibt Hinweise darauf, dass sich klinische Ergebnisse durch die Kombination konventioneller Therapieformen mit der Hyperthermie verbessern lassen können.“ („Hyperthermie in der Therapie von malignen Beckentumoren“, In: InFo Hämatologie + Onkologie, 7-8/2020, von: Dr. med. Emsad Puric, Emanuel Stutz, Prof. Dr. med. Lars Lindner, Andreas Meister, Thomas Kern, Niloy R. Datta, Susanne J. Rogers, Oliver Riesterer.)
Die Autoren beschreiben „Effekte und Wirkmechanismen moderner Hyperthermieverfahren HT)… und wie sich diese in der Behandlung von pelvinen Tumoren (im Zusammenspiel mit Chemo- und/oder Radiotherapie) klinisch nutzen lassen.“ Dabei sei die „gezielte Überwärmung von Tumoren im Bereich von 39°-43° Celsius, am häufigsten mittels elektromagnetischer Wellen, … eine einzigartige therapeutische Modalität mit vielfältigen Wirkungen, die eine günstige Wechselwirkung mit einer Radiotherapie (RT) und/oder einer Chemotherapie (CTX) aufweist. Auch induziert sie potente immunmodulierende Effekte. HT allein oder in Kombination mit RT und CTX ist gut verträglich, sicher und weist keine signifikante akute oder späte Toxizität auf.“
Dabei basierten zellbiologische Effekte „entweder auf direkter hyperthermischer Zytotoxizität oder hyperthermischer Radio-/Chemosensibilisierung.“ Die Zytotoxizität könne sich einstellen, wenn Tumoren unzureichend mit Nährstoffen und Blut versorgt werden und hitzeempfindlich sind. Zudem spreche die „zytotoxische Wirkung der HT auf strahlenresistente Zellen … dafür, RT und HT im Sinne eines komplementären Therapieansatzes zu kombinieren.“ Doch die Autoren nennen die Hyperthermie nicht nur „einen der wirksamsten Radiosensitizer“. Sie wirke „darüber hinaus synergistisch auf eine Reihe von Chemotherapeutika.“
Die Kombination der Hyperthermie mit Radio- und/oder Chemotherapie sei vielfältig untersucht worden, so die Autoren. Sie nennen Studien und Metanalysen zu Weichteilsarkomen, Blasenkarzinomen, Anorektale Karzinomen und andere Beckentumoren. Fazit: „Mithilfe der HT lässt sich in einigen Indikationen die Effektivität anderer onkologischer Therapien erhöhen, gerade auch dann, wenn bei Patienten beispielsweise intensive CTX- oder RT-Regime nicht durchgeführt werden können. …“
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