20 Jahre Stammzellgesetz - Zeit für neue Regelungen für Technologie und Therapien?
Verfasser: pr-gateway on Monday, 4 April 2022Vertreter/innen aus Politik, Medizin, Recht und Ethik diskutieren Reformbedarfe im deutschen Stammzellgesetz
Am 31.03.2022 trafen Vertreter/innen der Bundes- und Landespolitik mit Mediziner/innen, Jurist/innen und Ethiker/innen auf einer Dialogveranstaltung im Goethe-Museum Düsseldorf zusammen. Die Ausgangsfrage der Veranstaltung war, ob die Regelungen des Deutschen Stammzellgesetzes die gegenwärtigen Herausforderungen, vor die sich Gesellschaft und Forschung gestellt sehen, noch bedienen. Zu drei Oberthemen gaben Fachleute Einblicke in den aktuellen Sachstand, anschließend vertieften Podiumsdiskussionen mit lebhafter Publikumsbeteiligung die Debatte.
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass dringender Überarbeitungsbedarf am Deutschen Stammzellgesetz und dem Embryonenschutzgesetz besteht. Denn Vergleiche mit anderen Ländern zeigen: Nirgendwo sonst sind die gesetzlichen Regelungen zur Gewinnung embryonaler Stammzellen so restriktiv wie in Deutschland. Dabei beklagen einige teilnehmende Ärzte und Juristen eine Doppelmoral der deutschen Gesetzgebung, da Forschung an nach dem 1. Mai 2007 gewonnenen embryonalen Stammzelllinien in Deutschland verboten ist - Ergebnisse und etwaige Therapien, die auf ausländischer Forschung basieren, werden jedoch auch in Deutschland gerne verwendet.