Mutmaßliche Extremisten nehmen in Mali 30 Geiseln
Bamako · Die Geiseln, Angehörige der Volksgruppe der Dogon, wurden bei einem Überfall auf mehrere öffentliche Busse in Zentralmali in dieser Woche verschleppt. Die Tat reklamierte zunächst niemand, der Verdacht liegt auf islamischen Extremisten.
Mutmaßliche islamische Extremisten sollen in Mali 30 Männer als Geiseln genommen haben. Es handele sich bei den Geiseln um Angehörige der Volksgruppe der Dogon, teilte der Gemeindevorsteher Bocar Guindo am Freitag mit. Angreifer hätten die Männer beim Überfall auf mehrere öffentliche Busse in Zentralmali in dieser Woche verschleppt, sagte er. Anfänglich hätten sich etwa 40 Menschen in der Gewalt der Geiselnehmer befunden, die am Dienstag zwischen den Städten Koro und Bankass unterwegs gewesen seien. Die Frauen unter ihnen seien jedoch später freigelassen worden.
Die Blauhelme der Vereinten Nationen ziehen aus Rebellengebiet im Norden Malis ab. Gewalt im Land nimmt zu.
Die Tat reklamierte zwar zunächst niemand für sich, der Verdacht fiel jedoch schnell auf islamische Extremisten, die in dem Gebiet aktiv und für Angriffe auf öffentliche Verkehrsmittel bekannt sind. Ihre zunehmende Präsenz hat kommunale Spannungen verschärft. Mitglieder der Volksgruppe der Fulani wurden beschuldigt, mit den Extremisten zu kollaborieren. Dogon-Gemeinschaften sollen wiederum den Kampf der malischen Armee gegen Aufständische unterstützen.
Im Jahr 2021 war es zu einem ähnlichen Angriff gekommen, als bewaffnete Kämpfer, die sich selbst als Dschihadisten bezeichneten, in Zentralmali D
utzende Geiseln nahmen. Die Geiseln wurden erst freigelassen, nachdem ihre Familien Lösegelder gezahlt hatten.
In den nächsten Tagen berichte ich über die Geiselnahme zweier Österreicher!
Quelle: "Rheinische Post"
Fotos: Bei den Dogons (Walter Vymyslicky)