Die Entstehung der heute immer gefährlicher werdenden monotheistischen Religion

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Buchcover  Die Verwandlung der Standeskultur
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Wir können heute die Erfindung des allmächtigen monotheistischen Gottes durch die Juden als einen aus der Not geborenen willkürlichen Akt einer übernatürlich agierenden menschlichen Phantasie erachten. Der Glaube an einen solchen Gott hat durch die Entwicklung der modernen Wissenschaft in den letzten 150 Jahren einen grundsätzlichen ideologischen Widersacher gefunden, da vor allem die Entdeckung, dass sich das Universum auf eine relative Weise organisiert zu einem wesentlichen Bestandteil der wissenschaftlichen Weltanschauung geworden ist. In einem relativen Universum kann es keinen absolutistischen allmächtigen Herrscher geben der alles Leben durch eine „Pädagogik“ der Belohnung und Bestrafung kommentiert und willkürliche übernatürliche Eingriffe in das Leben vornimmt. Daher ist eine fundamentale ideologische Gegnerschaft zwischen den religiösen Glaubenskonstrukten der Standeskultur und dem wissenschaftlichen Weltbild entstanden, das durch die Ergebnisse mehrerer wissenschaftlicher Forschungsgebiete bestärkt wird. Dazu zählen auch die Forschungsergebnisse der Ethnologie. Eine Zusammenfassung der ethnologischen Forschungsergebnisse der letzten 150 Jahre durch einen Kreis von Professoren hat bereits 1955 deutlich gemacht, dass sich die Naturvölker auf eine relative Weise organisieren, so dass es keine absolutistische Autorität in den natürlich sich organisierenden Gesellschaften gibt. Die Religion der Naturvölker idealisiert bis heute vor allem die besonderen Fähigkeiten der Tiere (Totem) oder verehrt einen unpersönlichen universalen Geist. Im Gegensatz zu dem, was die absolutistischen Religionskonstitutionen der Standeskulturen bis heute in den Kulturen und an der Natur der Erde anrichten, sind die Auswirkungen der natürlichen Religionsformen bis heute harmlos geblieben.

Die absolutistischen Religionsformen in den frühen Standeskulturen dienten vor allem dem Zweck, das natürliche soziale Gewissen des Menschen durch ein künstliches Gewissen einer von den „Herrenmenschen“ erfundenen himmlischen Götterwelt zu ersetzen, damit die Verhaltensweisen der Kulturmenschen im Sinne der Kultur kreativ gestaltet werden können.

Damit sich eine Standeskultur von Herrenmenschen, Dienermenschen und Sklavenmenschen dauerhaft auf eine hierarchische Weise organisieren kann, muss der „oberste“ Wille der Herrenmenschen in der Kultur (Militär, Wirtschaft, Politik) dauerhaft durchgesetzt werden. Der Zweck der Religionsformen der Standeskulturen bestand daher vor allem darin, den natürlichen Eigenwillen des Menschen in einer entsprechenden Weise zu reduzieren oder zu neutralisieren (Militär). Dies ist bereits in den frühen Hochkulturen vor allem dadurch erreicht worden, dass man im einfachen Menschen sowohl eine übernatürliche Begeisterung als auch eine übernatürliche Angst in Bezug auf die himmlischen Götter produziert hat. Wie die Inschriften von gefundenen Tontafeln gezeigt haben, wurde eine solche religiöse „Agenda“ in der frühen Hochkultur in Mesopotamien bereits auf eine systematische Weise umgesetzt. Wir können heute psychologisch nachvollziehen, dass die Agenda der Erzeugung einer übernatürlichen Begeisterung und einer übernatürlichen Angst die natürliche Wechselpolarität von Aktivität und Passivität in eine übernatürliche Wechselpolarität von Manie und Depression innerhalb der menschlichen Selbstorganisation verwandelt. Eine solche Selbstorganisation kann durch eine entsprechende Kulturpolitik über einen langen Zeitraum stabil aufrecht erhalten werden.

Die Machtentfaltung der Priesterschaften in den frühen Hochkulturen war aufgrund eines von vielen Göttern bewohnten Himmels begrenzt, da sich ein Mensch bei einem ethischen Problem auch an einen anderen Gott mit einer anderen Priesterschaft wenden konnte. Erst das Wegfallen dieser Wahlmöglichkeit durch die sich im jüdischen Volk erstmals durchsetzende monotheistische Religion macht eine ihrer fundamentalen Konsequenzen bis heute für den Betrachter deutlich.

Die Juden haben erst nach der Gefangenschaft in Babylon langsam aber sicher die Lehre eines einzigen allmächtigen Gottes akzeptiert, den die jüdischen Religionsstifter bereits seit langem beworben hatten. Wir können heute gut nachvollziehen, dass vor allem die religiöse Behauptung, dass die Juden das auserwählte Volk eines einzigen allmächtigen Gottes sind, eine Versuchung für die leidgeplagten Juden in der babylonischen Diaspora war. Dadurch wird erklärbar, weshalb die Juden einen autoritären, schrecklichen und bisweilen sadistischen Gott der Prüfungen und der „pädagogischen“ Belohnung und Bestrafung akzeptiert haben, der eine beständige übernatürliche Angst vor einem potenziell tyrannisch agierenden Gott im jüdischen Weltbild normal hat werden lassen. Es ist heute zudem anhand des psychologischen Kenntnisstandes nachvollziehbar, dass Menschen, die an einen solchen Gott glauben, in die Gefahr geraten, allzu schnell panisch oder allergisch reagieren. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn man ein Unglück im normalen Kulturalltag als eine göttliche Strafe interpretiert.

Aus dem modernen Blickwinkel betrachtet, haben wir es bei der Erfindung eines allmächtigen, willkürlichen übernatürlichen Gottes mit einem Produkt einer alle natürlichen sozialen Maßstäbe des Menschen hinter sich lassenden menschlichen Phantasie zu tun, die zur Ausbildung einer extremistischen jüdischen Standeskultur geführt hat. Die besondere Machtstellung, die dadurch der jüdische Sanhedrin (die führenden Interpreten des religiösen Glaubens) im jüdischen Volkswesen erlangt hat, wurde unter anderem durch den Einfluss der Sanhedrin auf die politischen Entscheidungen der Römer deutlich. Wir können zudem auf eine begründete Weise annehmen, dass die übernatürliche Angst und die übernatürliche Begeisterung, die der monotheistische jüdische Gottes in den Juden hervorgerufen hat, zu einer unnatürlichen fanatischen Anhänglichkeit der Juden an ihre Religion und zu einer ständigen Anspannung in der Psyche der gläubigen Juden geführt hat. Nicht ohne Grund waren die Juden daher für die Römer nur schwer zu regieren, weshalb die Juden schließlich 70 n. Chr. nach einem Aufstand von den Römern aus Israel vertrieben wurden. Dadurch begann eine lange und folgenreiche Zeit der Diaspora für die Juden.

In der Zeit der Diaspora waren den Juden im westlichen Kulturkreis über eine lange Zeit die meisten sittsamen Berufe verboten, weshalb sich die Juden zunehmend auf den Handel mit Diamanten, Luxusgütern und Sklaven und auf Geld- und Kreditgeschäfte konzentriert haben. Da der Reichtum der Juden durch die europäischen Kriege bis zum 18. Jahrhundert exorbitant geworden war und die Juden zunehmend auch in wissenschaftlichen Berufen Fuß fassen konnten, wurde der Neid und der Hass auf die Juden im westlichen Kulturkreis derart akut, dass immer wieder jüdische Vertreibungen und Pogrome an den Juden stattfanden.

Ein wesentlicher Grund, der zu dieser Feindseligkeit beitrug, war der religiöse Glaube der Juden, da sie als das auserwählte Volk Gottes nicht nur verstärkt unter sich blieben, sondern auch in ihrem Weltbild automatisch alle anderen Menschen und Religionen als „unerwählte“ Menschen und damit als „niedriger stehende“ Menschen erachtet haben. Ein solcher Glaube teilt sich den unerwählten Menschen auf eine untergründige Weise durch die Mimik und Gestik mit und hat entsprechende Folgen. Diese destruktive innere Logik des Glaubens an die eigene Auserwähltheit hat sich auch durch die religiöse Lehre der Calvinisten bestätigt, die mit ihrer Anlehnung an die Lehren von Augustinus eine strenge Unterscheidung zwischen den von Gott auserwählten und zwischen den unerwählten Menschen vollzogen haben.

Auch heute noch sind vor allem die protestantischen Religionsformen mit calvinistischer Prägung in Amerika von einem Auserwähltheits-Glauben geprägt und begünstigen dadurch gegenwärtig eine unheilvolle politische Entwicklung. Bei einem großen Teil der sogenannten Evangelikalen Amerikas befördert der Auserwähltheits-Glaube heute einen absolutistischen Egoismus und Rassismus und vernebelt und vergiftet das Bewusstsein der Gläubigen so stark, dass keine soziale und politische Einigung in Amerika in Sichtweite ist. Dieses Abdriften in eine bodenlose Radikalität ist eine Folge der Neigung vieler protestantischer Religionsformen zwischen „auserwählten“ Herrenmenschen und „unerwählten“ Diener- und Sklavenmenschen, zu unterscheiden. Damit ist in der Regel die Forderung nach einem absoluten Gehorsam des „einfachen“ Menschen gegenüber den von Gott eingesetzten weltlichen Autoritäten verbunden. Auch hier hat der Calvinismus in seinen Lehren eine besonders extreme Position vertreten, indem er einen bedingungslosen Gehorsam auch gegenüber den „wunderlichen“ Kulturautoritäten eingefordert hat. Dadurch hat das calvinistische Gedankengut bis heute mehrere schwarze Kulturblüten in Amerika ausgetrieben.

Laut der calvinistischen Lehre ist der von Gott „Auserwählte“ an seiner gesellschaftlichen Stellung zu erkennen. Auch aus diesem Grund hat das kapitalistische Erfolgsstreben der „Robber Barons“ in Amerika durch einen „liberalen“ Kapitalismus im späten 19. Jahrhundert und durch einen Neoliberalismus im späten 20. Jahrhundert jeweils eine fanatische Qualität erreicht. Die dadurch bis heute bodenlos willkürlich gewordene kapitalistische Lehre hat im „normalen“ Weltbild des modernen Kulturmenschen bis heute alle „unerwählten und niedrigen“ Menschen, Tiere und Pflanzen in bloße Nutzpflanzen, Nutztiere und Nutzmenschen ohne wirkliche Rechte, jedoch mit vielen übernatürlichen Pflichten verwandelt. Der wesentliche globale „Erfolg“ den der Mensch dadurch heute bewirkt, ist eine Mischung aus einer religiös und ideologisch angefeuerten Megalomanie, die mit der Natur der Erde umspringt, als handle es sich um einen Sklaven in einem Monopolyspiel.

Es ist daher an der Zeit, dass der Mensch den traditionellen Monotheismus der Standeskultur eingehend auf seine heutigen Wirkungen hin untersucht, da sich auf diese Weise viele heutige kulturbedingte Irrtümer und Fehlentwicklungen in relativ kurzer Zeit auflösen lassen. Sobald sich eine ausreichende Anzahl von Menschen bewusst von den religiösen und ideologischen Konzeptionen der Standeskultur distanziert und gezielt nach einer biologischen Gemeinschaftsorganisation verlangt, lösen sich viele der heutigen zwischenmenschlichen Konflikte wie von selbst auf.

Wolfgang Hauke
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Autor für Anthropologie, Kulturgeschichte und Psychologie