DER FIGARO - Was ist schon ein Jahr

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Ein Schicksal, ein Mann und eine Schere. Mit diesen drei Komponenten wäre die ganze Geschichte bereits zusammengefasst. Es wäre wie Glas, Metall und Edelgas, die zusammen eine Glühbirne ergeben. Doch dann kommt noch etwas hinzu, was daraus entsteht: Licht. Ebenso gut besteht Wasser – rein chemisch betrachtet – aus zwei Teilen Wasserstoff und einem Teil Sauerstoff, doch es erklärt nicht das Attribut, welches Wasser einzigartig macht: Es ist nämlich flüssig! Aber das sagt die Formel H2O nicht aus. Also ist der Zusammenhang der entscheidende Faktor.
Demnach besitzt der Mann nicht nur ein Schicksal und eine Schere, sondern … und das erzählt diese unglaubliche Geschichte.

Also spendieren wir den folgenden Seiten auch etwas mehr Erklärung und betrachten die Figuren näher. Denn jeder würde gerne an der Zeitschraube drehen und einige Momente als ungeschehen dastehen lassen … wenn es sich bloß bewerkstelligen ließe. Manchmal handelt es sich nur um wenige Sekunden oder Minuten. Ein anderes Mal wären es womöglich Stunden oder Tage. Was passiert jedoch, wenn es sich bei der kleinsten, vorhandenen Zeiteinheit um ein Jahr handeln würde? Was ist schon ein Jahr … ein Jahr mehr oder weniger …

Es ist die permanente Veränderung und der stete Verfall, an dem sich der Lauf der Zeit erkennen lässt. Die unmerklichen Veränderungen, die erst sichtbar werden, wenn sich das Verborgene ins Dasein geschlichen hat und plötzlich als gegeben betrachtet wird, dennoch es sich unentwegt weiter verändert.

Doch sobald die Veränderungen entdeckt werden, steht ihnen ein Kampf bevor, als wären sie der ärgste Feind. Doch der Lauf der Zeit lässt sich nicht aufhalten, nicht verzögern und nicht umlenken. Er lässt sich auf niemand anderen übertragen und er lässt sich nicht umkehren. Auf den Niedergang kann nicht verzichtet werden.

Selten gelingt es Menschen sich mit dem fortschreitenden Alterungsprozess abzufinden, der mit der Geburt eines jeden Lebewesens initiiert wird und scheinbar erst mit dem Ableben stoppt.

Pflanzen welken dahin, ihre Vitalität geht sichtbar dem Ende entgegen und bei Menschen findet dieser Prozess ebenso statt. Aufhalten lässt sich der Alterungsprozess nicht – nur optisch kaschieren.

Eingriffe in die Ernährung lassen die Hoffnung auf einen verzögerten Reifungsprozess aufkeimen. Auch chirurgische Korrekturen gesellen sich zu den Maßnahmen, die eine scheinbare Verjüngung imitieren. Ebenso werden Kosmetika unterstützend eingesetzt.

All das dient der Erhaltung einer Jugend, die längst nicht mehr da ist. Man müsste sich schon 20, 30 oder eine beliebige Zahl an Jahren in der Zeit zurückbewegen können. Dann wäre der Körper wieder der, welcher er zu jenem Zeitpunkt gewesen war. Die vermisste Vitalität würde wieder vorhanden sein, die Kraft, die Ausdauer und vieles von dem, was einige Menschen nicht mehr spüren.

Wie viel gäbe ein 60-Jähriger dafür her, wenn er noch einmal 20 Jahre alt sein könnte und all sein Wissen, seine Erfahrung und sein bisheriges Leben behalten dürfte … lediglich sein Alter würde sich ändern. Er gäbe viel dafür her … sehr viel.

Irgendwann aber ergreift die Unumgänglichkeit des Verfalls das Bewusstsein und der Wunsch wieder jung zu sein nimmt seinen Lauf.

Denn wie oft schon wollte man sein Leben mit einer anderen Person tauschen und wie oft schon trat der Fall ein, sich aus einer Szene ›beamen‹ zu wollen.