Biografische Schätze: Liebesgeschichten von Menschen im letzten Lebensabschnitt

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Biografieforschung zu den Themen Altern, Lieben und Lernen betreiben Marianne Maier und Nina Ogris in ihrem Buch „L(i)ebenswelten alternder Menschen“. Sie befragten Frauen und Männer über 75 zu ihren Lebens- und Liebeserlebnissen und trugen so eine Sammlung biografischer Erzählungen von Senioren zum Thema Liebe zusammen.

Familienfeier. Alle Verwandten sind in Unterhaltungen vertieft. Dann plötzlich dieser Satz: „Habe ich eigentlich schon einmal erzählt, wie Großvater und ich uns kennengelernt haben?“ Was dann folgt, kann die von der Familie gefürchtete – weil eben schon mehr als einmal erzählte – Geschichte sein. Es kann aber auch eine faszinierende Erzählung folgen, von Tanzkursen und geliehenen Seidenstrümpfen, von der Trennung durch den Militärdienst über die Heirat in jungen Jahren bis zur goldenen Hochzeit.

Liebesgeschichten von Senioren ziehen sich durch ein ganzes Leben, werden herausgefordert von Schicksalsschlägen oder Krankheiten und kontrastieren mit dem Onlinedating der Enkel-Generation – oder handelt es sich dabei am Ende nur um stereotype Vorstellungen?

Sechs solcher Geschichten haben Marianne Maier und Nina Ogris in detaillierten Interviews mit Männern und Frauen über 75 aufgezeichnet. In ihrem Buch untersuchen sie, wie Liebe rückblickend interpretiert und rekonstruiert wird. Im Bewusstsein, dass Liebe zwar weder messbar noch vergleichbar sein kann, geben die Forscherinnen individuelle Einblicke in die Vorstellungen vom Lieben und Leben älterer Menschen. So einzigartig die Antworten auf den ersten Blick dabei scheinen, so lassen sich auf den zweiten Blick doch grundlegende Kerndimensionen des lebenslangen Lernens durch erinnerte Lebens- und Liebeserfahrungen feststellen.

Aus wissenschaftlicher Perspektive handelt es sich bei Maier und Ogris‘ Buch um eine sozialwissenschaftlich-historisch inspirierte Annäherung an den Themenbereich Altern, Liebe und Lernwelt mit den Mitteln der Biografieforschung. Allerdings zeichnet sich ihre Arbeit durch eine sehr persönliche, einfühlsame Herangehensweise aus, die dem Leser beinahe intimen Einblick in die Leben der Interviewten ermöglicht.

„Unsere Arbeit kann dazu dienen, Erfahrungen alternder Menschen aufzunehmen, zu bewerten und daraus möglicherweise für sich selbst etwas mitzunehmen“, sagen die Autorinnen und fassen damit zusammen, was ihre Studie Sozialwissenschaftlern und allen Interessierten bieten kann.

Das Buch:
Titel: L(i)ebenswelten alternder Menschen. Biografieforschung anhand des Phänomens Liebe im Kontext informeller Lernprozesse
Autorinnen: Marianne Maier / Nina Ogris
Paperback: 352 Seiten, 39,99 EUR
eBook: 29,99 EUR
Buch-ISBN: 978-3-95935-348-9
eBook-ISBN: 978-3-95935-349-6
disserta Verlag, 2017

Das Buch ist über den Buchhandel und direkt über den Verlagsshop erhältlich:
http://www.diplomica-verlag.de/isbn/9783959353489

Die Autorinnen
Marianne Maier und Nina Ogris studierten gemeinsam Erziehungs- und Bildungswissenschaften mit Spezialisierung auf lebensbegleitende Bildung an der Karl-Franzens-Universität Graz. Was zählt im Leben wirklich? Was bedeutet Liebe? Was sind ausschlaggebende Lernprozesse im Lebensverlauf? Welche Dinge gewinnen im Alter an Bedeutung? Motiviert von der Idee, sich an scheinbar unmessbare Phänomene wissenschaftlich anzunähern, entstand das Konzept zu diesem Buch.

Rezensionsexemplare können bei Esther Rehder bestellt werden: rehder@diplomica.de.

Pressekontakt
disserta Verlag, Imprint der Diplomica Verlag GmbH | Esther Rehder | Hermannstal 119k | D - 22119 Hamburg | Tel: +49-(0)-40-655 99 20 | Fax: +49-(0)-40-655 99 222 | rehder@diplomica.de | www.diplomica-verlag.de | GF Björn Bedey | UID-Nr. DE 214910002 | Verkehrsnr. 12285