Richtig Lüften – aber wie? Wichtige Tipps für ein optimales Raumklima
Richtig Lüften ist wichtig. Sowohl zur Vermeidung von Feuchteschäden als auch für die Gesundheit. Für ein gesundes Raumklima muss deswegen regelmäßig schlechte oder feuchte Luft, die zum Beispiel durchs Kochen oder Duschen entsteht, regelmäßig durch frische, trockene Luft ersetzt werden. „Der Fachmann spricht dabei von einer kontrollierten und bedarfsgerechten Lüftung“, erklärt Reiner Stöckel, einer der Geschäftsführer der Stöckel GmbH. „Man sollte also dann lüften, wenn es nötig ist und auch nur so lange wie nötig.“
Helfen kann hier neben dem persönlichen Empfinden ein Hygrometer – ein Messinstrument zur Bestimmung der Luftfeuchtigkeit. Als Faustregelt gilt: Ab einer Luftfeuchte von mehr als 60 Prozent muss gelüftet werden. Dies kann je nach Lüftungskonzept über klassisches Lüften per Hand oder mithilfe verbauter Lüftungsvorrichtungen erfolgen.
Lüften per Hand: Kurz und stark statt stundenlang
„Beim Lüften per Hand sollte man darauf achten, dass man die Fenster für bis zu zehn Minuten ganz weit öffnet – am besten auf den verschiedenen Stockwerken bzw. an verschiedenen Seiten gleichzeitig“, so Reiner Stöckel. Dann steige die warme sowie verbrauchte Luft durch den natürlichen Kamineffekt nach oben und das Lüften erledige sich ganz natürlich – schnell und effektiv. Von stundenlang gekippten Fenstern rät Stöckel ausdrücklich ab: „Vor allem im Winter kühlen dadurch die Räume viel zu sehr aus und es kann Feuchtigkeit im Bereich der Laibung – also zwischen dem Fenster und dem Mauerwerk – entstehen. Außerdem ist es schwer und vor allem teuer, den Wohnraum wieder auf angenehme Temperaturen zu bringen.“
Verbaute Lüftungsvorrichtungen bei „dichten“ Gebäuden
Wichtig zu wissen: Die aus der aktuellen Energieeinsparverordnung resultierenden „dichten“ Gebäude erfordern eine nutzerunabhängige Lüftung zum Feuchteschutz. Das gilt auch für den Bereich der energetischen Modernisierung. Dazu können Fenster und Fenstertüren in Neubauten mit integrierten Fensterlüftern versehen werden. Sie stellen eine nutzerunabhängige Lüftung zum Feuchteschutz sicher und verhindern bei längerer Abwesenheit der Bewohner wirksam etwaige Feuchteschäden. „Die Fensterlüfter können nachgerüstet werden oder sind in neue Fenster integriert. Sie können unauffällig über, unter oder seitlich am Fenster und im Fensterprofil angebracht sein und sorgen so ganz von selbst für eine permanente, stressfreie Belüftung von Haus und Wohnung“, erklärt Stöckel. „Bei Anwesenheit des Hausbewohners muss dann natürlich noch zusätzlich bei Bedarf gelüftet werden – zum Beispiel dann, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit in den Räumen auftritt oder die Raumluft schlicht nicht gut ist“, so Reiner Stöckel.
Gut zu wissen: Faustregel für das richtige Lüften
Beim Lüften per Hand gilt folgende Faustregel:
• Außentemperatur < 0 Grad Celsius: Fenster für 5 Minuten öffnen
• Außentemperatur 0 – 10 Grad Celsius: Fenster für 10 Minuten öffnen
• Außentemperatut > 10 Grad Celsius: Fenster für 15 Minuten öffnen