Arbeitgeber verschenken Punkte im Bewerberkontakt
BEST RECRUITERS 2015/16 untersucht Recruiting-Qualität der 514 Top-Arbeitgeber Deutschlands
Deutsche Unternehmen beherrschen die Bewerberansprache - so die größte Recruiting-Studie im deutschsprachigen Raum. Die getesteten deutschen Arbeitgeber erreichten die höchste Gesamtpunktzahl beim Thema Recruiting-Qualität und liegen damit vor Österreich und der Schweiz. Allerdings besteht hierzulande Optimierungsbedarf im direkten Kontakt mit Kandidaten. Außerdem zeigt die Studie: Branchen mit ausgesprochenen Fachkräfteengpässen liegen - mit Ausnahme der ITK-Branche - bestenfalls im Mittelfeld der Gesamtwertung, das Schlusslicht bildet das Gesundheits- und Sozialwesen.
Die Studie BEST RECRUITERS (http://www.bestrecruiters.eu) hat zum vierten Mal in Folge die Recruiting-Qualität der 514 Top-Arbeitgeber Deutschlands untersucht. Sie bewertet 106 Kriterien in unterschiedlichen Kategorien, wie beispielsweise Karriere-Website, Online-Stellenanzeigen, Mobile Recruiting oder die Reaktion von Unternehmen auf Bewerbungen oder Fragen von Kandidaten.
Professionell mit Verbesserungsbedarf
Im Vergleich mit den deutschsprachigen Nachbarn punkten Unternehmen hierzulande vor allem in der Kategorie Karriere-Website, aber auch in den Bereichen Online-Stellenanzeigen, Social Media und Mobile Recruiting. Insgesamt hat sich die Recruiting-Qualität weiter verbessert: Deutsche Unternehmen erreichten in diesem Jahr durchschnittlich 54 % der möglichen Gesamtpunkte und damit 2 % mehr als im Vorjahr. Ein Drittel der getesteten Arbeitnehmer erzielte in der aktuellen Erhebung 60 % der möglichen Gesamtpunkte oder mehr.
Im direkten Kontakt mit Kandidaten fallen deutsche Personalabteilungen hingegen deutlich zurück: In der Kategorie "Bewerbungsresonanz", die u. a. untersucht, in welcher Frist und Qualität Kandidaten eine Antwort auf ihre Bewerbung erhalten, erreichen sie nur 40 % der möglichen Punkte. Auch wenn sich potenzielle Mitarbeiter per E-Mail mit einer Frage an das Unternehmen wenden, verläuft der Prozess nicht immer optimal. In der Kategorie "BewerberInnen-Kontaktaufnahme" gibt es deshalb durchschnittlich nur 45 % der möglichen Punktzahl.
Branchen mit Fachkräfteengpässen haben Nachholbedarf
Im Branchenvergleich liegen Unternehmensberatungen, Versicherungen sowie Pharma-/Biotechnologieunternehmen auf den vordersten Plätzen. Es fällt auf, dass sich unter den ersten fünf Plätzen keine der Branchen findet, die besondere Schwierigkeiten haben, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Lediglich im Bereich Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) hat sich die Recruiting-Qualität gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert, die Branche liegt nun auf Platz 8 der insgesamt 24 untersuchten Branchen (Vorjahr: Platz 16). Der Anlagen- und Maschinenbau, der im vergangenen Jahr das Branchenranking anführte, findet sich nun an zehnter Stelle. Schlusslicht in der Gesamtwertung ist das Gesundheits- und Sozialwesen.
ITK punktet bei Karriere-Website
Eine informativ und zielgruppengerecht gestaltete Karriere-Website gehört in der ITK fast zum Standard. In dieser Kategorie erreichte die Branche 70 % der möglichen Punkte und liegt bei den meisten Kriterien über dem Durchschnitt aller getesteten Arbeitgeber. Allerdings vergeben viele Arbeitgeber die Chance, auch internationale Bewerber anzusprechen: Lediglich 13 % bieten die Karriere-Website in einer alternativen Sprache an. Darüber hinaus finden interessierte Kandidaten bei Fragen häufig keinen konkreten Ansprechpartner inklusive Kontaktmöglichkeit.
Bei der Resonanz auf die von BEST RECRUITERS versendeten fiktiven Bewerbungen bleibt die Branche hinter dem Gros zurück: Mit 34 % der in der Kategorie "Bewerbungsresonanz" möglichen Punkte liegt sie deutlich unter dem allgemeinen Schnitt. Insbesondere bei der Bewerbung mittels eines Social-Media-Profils bleiben Punkte liegen: Entweder akzeptieren Arbeitgeber eine derartige Bewerbung nicht, eine Antwort bleibt aus oder diese ist wenig wertschätzend.
Anlagen- und Maschinenbau: Reaktion auf Bewerbungen ist ausbaufähig
Der Vorjahresbranchensieger überzeugt zunächst mit durchweg hochwertigen und bewerberorientierten Karriere-Websites. Mit 67 % mehrsprachigen Seiten ist die Ausrichtung deutlich internationaler als in der IT, dafür bieten sie weniger Transparenz hinsichtlich des bevorstehenden Personalauswahlprozesses.
In der Kategorie Online-Stellenanzeigen schneiden die Maschinenbauer ebenfalls überdurchschnittlich ab. Allerdings "bewerben" sich die Arbeitgeber nur sehr eingeschränkt beim Kandidaten: Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Aufgabenbeschreibung und dem Anforderungsprofil, Benefits und Entwicklungsmöglichkeiten sind in den Stellenanzeigen hingegen eher selten zu finden.
In der Bewerbungsresonanz liegt der Anlagen- und Maschinenbau mit 37 % der möglichen Punkte zwar vor der IT, aber immer noch hinter der Gesamtstichprobe. Grund hierfür sind einerseits zu lange Reaktionszeiten und des Öfteren mangelnde Wertschätzung bei Absagen andererseits.
Gesundheits- und Sozialwesen vernachlässigt Karriere-Websites
In der Gesamtwertung der Recruiting-Qualität erzielt das Gesundheits- und Sozialwesen lediglich 43 % der möglichen Punktzahl. Insbesondere auf die Karriere-Website, eine der zentralen Informationsquellen für Bewerber, scheint hier deutlich weniger Augenmerk gelegt zu werden als in anderen Branchen. Drei von vier Arbeitgebern fallen jedoch positiv dadurch auf, dass sie die Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten beschreiben und in vielen Fällen des Öfteren auf die Arbeitgeberwerte eingehen.
Offensichtlich konzentrieren sich Personaler im Gesundheitswesen stärker auf die Formulierung aussagekräftiger Online-Stellenanzeigen - hier findet sich die Branche im vorderen Drittel der Bewertungen. In der Bewerbungsresonanz fällt auf, dass Initiativbewerbungen überdurchschnittlich oft nicht innerhalb der studienrelevanten Frist beantwortet werden. Andererseits reagieren Recruiter im Gesundheitswesen vorbildlich auf nicht-konventionelle Bewerbungen, wie beispielsweise über ein Social-Media-Profil.
BEST RECRUITERS untersucht regelmäßig die Recruiting-Qualität der jeweils 500 Top-Arbeitgeber in Deutschland (seit 2011), Österreich (seit 2010) und der Schweiz (seit 2013). Zielsetzung der für die einzelnen Länder jährlich durchgeführten, wissenschaftlich fundierten und repräsentativen Studien ist es, sowohl die Bewerber-Ansprache als auch den Bewerber-Umgang im deutschsprachigen Raum konzeptionell und operativ weiter zu professionalisieren. Zur Beurteilung werden Personalgewinnungsaktivitäten in den Bereichen Online-Recruiting-Präsenz, Online-Stellenanzeigen, Umgang mit Bewerbern sowie Feedback-Verhalten untersucht. Das Ergebnis: Best Practices, Benchmarking und damit Impulse für HR-Verantwortliche. An Unternehmen mit einem hohen Professionalisierungsgrad vergibt BEST RECRUITERS Gold-, Silber- und Bronze-Zertifikate und Qualitätssiegel.
Weitere Informationen unter www.bestrecruiters.eu
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