Der natürliche Beziehungstanz der Geschlechter und seine heutige Degeneration
Der natürliche Beziehungstanz der Geschlechter zeigt sich vor allem in den ersten sexuellen Gehversuchen innerhalb der menschlichen Pubertät noch in seiner ursprünglichen Weise. Wie wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt haben, leitet dabei in der Regel jeweils das Mädchen durch unauffällige Blicke und körperliche Gesten eine neue Beziehung ein. Reagiert der Junge auf diese anziehenden Reizsignale und beginnt er eine konkrete Kommunikation, dann setzt ein natürlicher Tanz der Geschlechter ein, der aufgrund der besonderen Selbstorganisation des Menschen eine längere Zeit vorhält, bevor es zu einer ersten sexuellen Vereinigung kommt.
Die natürliche Paarbildung der Geschlechter beinhaltet einen geistigen, einen emotionalen und einen körperlichen Ausdruckstanz, der für die entstehende Beziehungsqualität und damit auch für die spätere natürliche Familienqualität wichtig ist. Die menschliche Sexualität ist von Natur aus auf eine Monogamie ausgelegt, da der überaus komplexe natürliche Reifeprozess der Kinder ca. 20 Jahre dauert. In dieser Zeit bilden die Frau, der Mann und das Kind eine tiefgreifende familiäre Bindung aus, die sicherstellt, dass das Kind die Fähigkeiten entwickeln kann, die es innerhalb seiner sozialen Gemeinschafts- und Gesellschaftsorganisation benötigt.
Nichts verletzt diese natürliche Fortpflanzungslogistik des Menschen so sehr wie eine Standeskultur, die aus der menschlichen Sexualität ein verhandelbares Produkt macht und die natürliche Familienorganisation dadurch in einer erheblichen Weise irritiert. Die Prostitution, die aus der Sklaverei in den frühen „Hochkulturen“ hervorgegangen ist, bedeutet im Grunde nichts anders als das willkürliche Heraustrennen des sexuellen Vereinigungsaktes aus dem komplexen natürlichen Beziehungstanz der Geschlechter. Dadurch tritt für die Betroffenen eine plötzliche unnatürliche Reizüberflutung ein, die für entsprechend „schnelle Ergebnisse“ sorgt. Die Standeskultur „verbessert“ daher seit ihrem Bestehen den natürlichen sexuellen Tanz der Geschlechter auf eine unnatürliche Weise, indem sie ihn zum Teil aufhebt und die natürliche Sexualität durch eine übernatürliche „effektivere“ sexuelle Beziehungsform ergänzt, die sofort „zur Sache“ kommt. Dadurch sorgt die Standeskultur seit 5000 Jahren nicht nur für einen „normalen“ Standeskrieg, sondern auch für einen untergründigen Geschlechterkrieg und für einen daraus entstehenden unterirdischen Familienkrieg. Dies bedeutet heute nichts anderes, als dass sich viele Paare und Familien in der Standeskultur zwangsläufig auf eine übernatürliche bzw. widernatürliche Weise organisieren und motivieren.
Im natürlichen Beziehungstanz der Geschlechter beugt vor allem die sogenannte natürliche Scham einer zu frühzeitigen „sensationellen“ Vereinigung der Geschlechter und damit auch einer potenziellen sexuellen Suchtentwicklung vor. Die ständischen Hochkulturen haben im Zuge der Verwirklichung eines Familien-Patriarchats und einer den Mann regelrecht süchtig machenden Prostitution versucht die darüber unnatürlich werdenden Geschlechter- und Familienbeziehungen durch eine übernatürliche Betonung der weiblichen Scham zu stabilisieren. Dadurch ist eine übernatürliche Polarisierung von künstlichen weiblichen Verhaltensrollen in der Standeskultur entstanden die sich durch die Rolle der Hure und die Rolle der Heiligen (asexuelle Mutter) vollzogen hat. Mit dieser unnatürlichen „Verbesserung“ der natürlichen Scham durch eine aufgezwungene asexuelle Mutterrolle und einer selbstverständlich werdenden Aussetzung der natürlichen Scham innerhalb der Prostitution, wurde die natürliche Beziehung der Geschlechter zwangsläufig erheblich verstört.
Die übernatürliche Polarisierung des weiblichen Verhaltens innerhalb der Standeskultur hat sich bis heute durch eine beständige religiös untermauerte Verwirrung des Menschen in Bezug auf die natürliche Scham aufrecht erhalten. Dadurch produziert die heutige Prostitution durch ihren Status der Selbstverständlichkeit (ältestes Gewerbe der Welt) und durch überaus „professionell“ gewordene sexualisierte Blicke, Gesten und Verhaltensweisen eine ständige übernatürliche sexuelle Reizüberflutung in der Kultur, welche die meisten Männer der Kultur auf eine mehr oder minder schwerwiegende Weise nach „effektiven“ sexuellen Sensationen süchtig macht. Die dadurch in der heutigen Kultur „normal“ gewordene sexuelle Reizüberflutung, die seit der Jahrtausendwende durch die Kulturmedien zugunsten einer kapitalistischen Profitmaximierung auf eine bodenlose Weise ständig befeuert wird, drückt sich unter anderem durch die Symptomatik einer unnatürlich frühzeitigen Ejakulation der sexsüchtigen Männer aus. Für die sich an die übernatürlichen Reize einer handelbaren Sexualität gewöhnenden Männer wirkt eine „eindeutige“ weibliche Körpersprache wie der Honig auf die Bienen. Dadurch wird der natürliche Einfluss der einfachen Frauen auf die Männer, der eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche menschliche Familienorganisation ist, zu gering, so dass sich viele Frauen mehr oder weniger dazu genötigt sehen, ebenfalls eine „eindeutige“ sexuelle Körpersprache zu entwickeln.
Durch diese organisatorische Notsituation ist ein regelrechter Geschlechterkonflikt in der Standeskultur entstanden, der sich bis heute zunehmend in einen bodenlosen unterirdischen Krieg verwandelt hat. Dieser Geschlechterkrieg hat bereits in der griechischen Hochkultur einen ersten destruktiven Höhepunkt erreicht, da die griechischen Frauen erstmals dazu gezwungen wurden, ihren Körper in der Öffentlichkeit vollständig zu bedecken, um eine ständige sexuelle Übererregung der Männer abzumildern. Dies war auch deshalb notwendig geworden, da sich das natürliche Denkvermögen der nach einer sensationellen Sexualität süchtig werdenden Männer nachhaltig reduzieren kann. Bis heute hat sich dadurch ein unheiliger unterirdischer Krieg in der Geschlechterbeziehung verfestigt, der dafür sorgt, dass es nicht mehr nur um einen angemessenen natürlichen Einfluss der Geschlechter aufeinander geht. Darüber hinaus geht es heute zudem um ein „normales“ übernatürliches Machtstreben des einen Geschlechts über das andere Geschlecht, das sich an der traditionellen „Macht-Agenda“ der Herrenmenschen in der Kultur ein schlechtes Beispiel nimmt.
Der dadurch in den letzten 2500 Jahren absolutistisch werdende Geschlechterkrieg innerhalb der westlichen Standeskulturen wurde durch die „Liberalisierung“ der Sexualität in der 68er-Generation des 20. Jahrhunderts zu einem bodenlos werdenden und alle zwischenmenschlichen Beziehungen des Kulturmenschen kontaminierenden Dauerkrieg. Im Zuge dieses Krieges wurde auch die Prostitution zunehmend zu einem gänzlich unmenschlich werdenden „Fast Food“ und „All you can eat“ Konsumartikel, der bis heute für ein normales sexuelles Elend in der Kultur sorgt.
Diese Entwicklung wird nach wie vor durch die traditionellen religiösen Vorstellungen der Standeskultur unterstützt, die bis heute dazu tendieren „Eva“ die Schuld für die „normale“ Beziehungsmisere der Geschlechter innerhalb der Standeskultur zu geben. Dadurch bleibt der Mensch in Bezug auf die Tatsache, dass die Prostitution für den Menschen unnatürlich ist und überaus destruktive Auswirkungen auf das menschliche Verhalten hat relativ blind.
Durch diese organisatorische Verirrung hegt der Mensch heute zahlreiche unnatürliche Vorstellungen in Bezug auf die menschliche Sexualität. In einer natürlichen Geschlechterbeziehung kommt es, um ein eklatantes Beispiel zu nennen, nicht auf die Größe der Geschlechtsteile an, die allenfalls für eine „sensationelle“ „Kick-Sexualität“ eine Rolle spielen, die sich auf den zu erreichenden Orgasmus fixiert. Eine natürliche Ausrichtung der Geschlechterbeziehung verfolgt stattdessen ein ausgeglichenes Geben und Nehmen und eine ganzheitliche innere Dynamisierung der Beziehung durch eine beruhigende, soziale Sicherheit spendende empathische Liebe einerseits und durch eine lebendige und motivierende sexuelle Vereinigung andererseits. Das natürliche Beziehungsglück des Menschen hängt daher entscheidend davon ab, dass die natürliche Liebe und die natürliche Sexualität zwei Pole innerhalb der Geschlechterbeziehung bilden, die sich auf eine konstruktive Weise ergänzen und zu einer dauerhaft lebendigen Geschlechterbeziehung führen. Für ein solches natürliches Beziehungsglück zählen keine künstlichen kulturellen Modeerscheinungen, Ideale oder kulturelle Klischees, da diese das natürliche Geschlechterglück eher behindern als fördern.
Die Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau gleicht einer Reise, die von beiden Partnern auf eine persönliche und kreative Weise gestaltet werden muss, damit die natürliche Liebe und die natürliche Sexualität in der Beziehung lebendig bleiben können. Die natürliche Liebe kann dabei auf das hilfreiche Instrument der empathischen Einfühlung zurückgreifen und die Sexualität auf den sogenannten sexuellen Humor, der in der Lage ist emotionale und körperliche Schwierigkeiten auf eine konstruktive Weise zu meistern. Sowohl die natürliche Liebe als auch die natürliche Sexualität des Menschen können daher als natürliche Kunstformen erachtet werden, die sich durch eine harmonische Ausgeglichenheit verwirklichen können, nicht aber durch idealistische Zielsetzungen, die nach einer „perfekten“ Beziehung streben. Viele der künstlichen kulturellen Normen, Moden und Stilbildungen der idealistischen Art (absolutistisches Denken und Handeln) richten in den heutigen zwischenmenschlichen Beziehungen einen erheblichen Schaden an. Die gegenwärtigen Beziehungsschwierigkeiten des Kulturmenschen haben daher konkrete bio-„logische“ Gründe, die der Mensch besser verstehen lernen muss, damit er seine kulturbedingten Beziehungs- und Organisationsschwierigkeiten beheben kann.
Eine Spaltung der sozialen menschlichen Selbstorganisation durch ein idealistisches Streben nach einer absolutistischen sensationellen Sexualität einerseits und nach einer absolutistischen (in der Regel selbstvergessenen) Liebe andererseits verwandelt den relativen natürlichen Ausgleich einer empathischen Liebe und einer motivierenden sexuellen Vereinigung innerhalb der Geschlechterbeziehung in zwei absolutistische ideologische Lagerbildungen, die sich gegenseitig ausschließen. Die idealistische Übertreibung der Liebe oder/und der Sexualität führt dazu, dass der Mensch weder eine natürliche Sicherheit spendende Liebesbeziehung noch eine natürliche Lebendigkeit spendende sexuelle Beziehung erreichen kann, weil die absolute selbstvergessene Liebe zu sehr auf den Partner übergreift und dazu tendiert ihn zu vereinnahmen. Eine natürliche empathische Liebesbeziehung setzt bei beiden Partnern eine natürliche Selbstliebe voraus. Ohne eine solche natürliche Selbstliebe kommt es in den Betroffenen zu regelrechten übertriebenen Erwartungen an den Partner, der die fehlende Eigenliebe durch eine besondere Fürsorge ausgleichen soll. Dadurch wird der Partner zwangsläufig durch die übernatürlichen Erwartungen zu sehr unter Druck gesetzt. Diese kontraproduktive übernatürliche, weil selbstvergessene Liebe ist ein typisches Phänomen der Standeskultur, das vor allem durch die „normalen“ sado-masochistischen Standesbeziehungen in einer Standeskultur entsteht. Dadurch mangelt es dem Menschen an sozialen Erfahrungen einer natürlichen symbiotischen Liebe und Geborgenheit, die ein Verlangen nach einer übernatürlichen selbstvergessenen „All-Liebe“ hervorrufen kann. Eine solcherart betriebene Liebe kann überaus kontraproduktiv werden, da sie durch ein krankhaftes Streben motiviert bleibt und die jeweiligen Beziehungspartner mehr oder weniger in einer unhaltbaren Weise überfordert.
Durch diese Verirrungen des Kulturmenschen in kulturbedingte organisatorische Konflikte praktizieren viele Betroffene entweder freundschaftliche Beziehungen der asexuellen Art oder relativ oberflächliche und zweckbezogene sexuelle Beziehungen der „sensationellen“ Art. Dadurch bleibt den Betroffenen sowohl eine natürliche empathische Liebeserfahrung der verbindlichen Art als auch eine natürliche sexuelle Erfahrung der nachhaltig motivierenden Art verwehrt. Die heutige Standeskultur fördert derartige Beziehungen, da sie zum Erfolg der traditionellen kulturellen Machtagenda mit dem Motto „Teile und Herrsche“ beitragen, so dass die Liebesbeziehungen keine hinreichende Tiefe mehr erreichen und oberflächliche zweckbezogene sexuelle Beziehungen eine kulturelle Norm bleiben. Dadurch sind sich viele heutige Menschen gar nicht bewusst, dass es auch eine nachhaltige empathische und symbiotische Geschlechterbeziehung gibt, die sich auf eine unspektakuläre Weise verwirklicht. Viele Menschen haben daher nur noch eine leise Ahnung von einer solchen erfüllenden Geschlechterbeziehung, eine Ahnung, die sich oftmals durch eine ungreifbare innere Sehnsucht ausdrückt.
Durch diese „normalen“ krankhaften Beziehungssymptome ist die Standeskultur zu einem dauernden Ärgernis für den Menschen geworden, da sie auf eine direkte und indirekte Weise beständig verhindert, dass sich das natürliche Lebensgeschenk des Menschen auf eine glückliche Weise erfüllt. Die Standeskultur gleicht daher einem widernatürlichen destruktiven Wesen, das der Mensch selbst erschaffen hat und heute wieder abschaffen muss, weil die dadurch entstehenden krankhaften Kultursymptome, ähnlich wie bei einem umkippenden Weiher zunehmend endemisch werden. Dies kommt daher, dass der Mensch bereits seit der Erfindung der Standeskultur und der Sklaverei einen normalen selbstzerstörerischen Beziehungs-Teufelskreis in Gang gesetzt hat, der durch die heutigen technischen Möglichkeiten der Standeskultur zunehmend zu einem bedrohlichen sozialen Kulturfluch wird.
Diesen Kulturfluch kann der Mensch nur dadurch erlösen, dass er die traditionelle absolutistische Kasteneinteilung der Standeskultur durch Herrenmenschen, Dienermenschen und Sklavenmenschen beendet. Eine absolutistische Standeseinteilung erfordert ein bedrohliches personifiziertes Gottesbild der tyrannischen Art, das in der Lage ist, die absolutistische Herrschaft der Herrenmenschen in einer wirksamen Weise zu verfestigen und zu immunisieren. Dies hat bereits die frühe mesopotamische Standeskultur durch das religiöse Konzept einer Statthalterschaft der Götter auf Erden durch einen Gottkönig und durch eine Priesterschaft erreicht.
Das Universum, wie wir es heute dank der Wissenschaften begreifen können, ist kein bedrohliches, sondern ein real wirksames unpersönliches Wesen das sich durch spezifische Naturgesetze und Normen ausdrückt, die für jeden Menschen unabhängig von seinem kulturellen Stand, seiner Hautfarbe und seiner Religion gelten. An diese natürlichen Rahmenbedingungen, die auch für das Leben auf der Erde gelten, kann sich jeder Mensch anpassen, ohne dass er dadurch eine krankhafte psychotische Angst entwickelt, wie sie der Kulturmensch seit 5000 Jahren durch die vom ständischen Staat und seinen Herrenmenschen geschaffenen kulturellen Normen entwickelt. Der Mensch muss sich daher heute die Frage vorlegen, weshalb er nach wie vor „in Gottes Namen“ eine derart destruktive asoziale und widernatürliche Selbstorganisation akzeptiert und kultiviert, obwohl ihm längst klar ist, wohin dies zwangsläufig führt.
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Wolfgang Hauke
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