Die grundlegenden Veränderungen der natürlichen menschlichen Selbstorganisation durch die Verwirklichung der Standeskultur ab 3000 v. Chr. und die Selbstheilung des heutigen Menschen

Damit die Standeskultur den Menschen an die von ihr entwickelten Kulturmaschinen des Militärs, der Wirtschaftsmaschine und der Bürokratiemaschine anpassen kann, muss sie die Kinder der Kultur in einer passiv-rezeptiven bzw. masochistischen Weise erziehen. Eine andere Möglichkeit für eine nachhaltige Eichung des Menschen im Sinne einer Standeskultur gibt es nicht.
Zur Verfestigung dieser Eichung des Kulturmenschen sorgt die Standeskultur seit 5000 Jahren jeweils für eine absolutistische Erhöhung eines Geschlechts über das andere Geschlecht, so dass daraus zwangsläufig eine „normale“ sado-masochistische Verhaltens- und Beziehungsform innerhalb der Geschlechterbeziehungen entsteht. Durch die Einführung des Patriarchats in den frühen Standeskulturen ist daher innerhalb der Selbstorganisation des Homo sapiens die natürliche symbiotische Beziehung bzw. die Freundschaft zwischen den Geschlechtern verloren gegangen. Stattdessen hat sich in den Standeskulturen eine „normale“ sadistische Verhaltensneigung des Mannes und eine normale masochistische Verhaltensneigung der Frau verfestigt. Die dadurch entstandene „normale“ Geschlechterbeziehung war in ihren Auswirkungen auf das menschliche Verhalten etwas weniger extrem als die ebenfalls entstandene „normale“ Herren-Sklaven-Beziehung innerhalb der Standeskultur. Allerdings konnte bereits der Mann in den mesopotamischen Stadtstaaten seine Frau über einen bestimmten Zeitraum in die Schuldknechtschaft verkaufen, wenn er Schulden hatte.
Bis heute verhindert der Verlust der natürlichen symbiotischen Freundschaft zwischen den Geschlechtern und eine normal gewordene sado-masochistische Sexualisierung innerhalb der Standeskultur eine ganzheitliche konstruktive Geschlechterbeziehung, wie sie noch von den Ethnologen im 19. und im frühen 20. in den Naturvölkern der Erde vorgefunden wurde.
Die grundlegenden sozialen „Verbesserungsmaßnahmen“ der Standeskultur sind bis heute eine „normale“ soziale Gestaltungs-Agenda in den Standeskulturen geblieben, auch wenn die Einführung eines sozialen Matriarchats im westlichen Kulturkreis die Machtverhältnisse in der Geschlechterbeziehung seit der Jahrtausendwende ein Stück weit in ihr Gegenteil verkehrt hat. Wir können daher sagen, dass der Homo sapiens seit 3000 v. Chr. durch die Verwirklichung einer normativen Standeskultur eine bislang ungebrochene, überaus destruktive, widernatürliche soziale Selbstorganisation realisiert.
Bis heute entsteht dadurch in den Standeskulturen eine künstliche organisatorische Blasenbildung im Denken und Verhalten des Kulturmenschen, durch die sich der Mensch auf eine absolutistische Weise von der Natur abtrennt und sich in seinem Denken und Handeln auf eine willkürliche Weise über die Natur des Menschen und der Erde erhebt. Dies führt zunehmend dazu, dass der Kulturmensch sowohl in seinem Streben nach einem grundlegenden Selbsterhalt als auch in seinem Streben nach einem Arterhalt nur noch eine begrenzte empathische und symbiotische Selbstorganisation realisiert. Wir haben es daher heute mit einer grundlegend widersprüchlichen und widernatürlichen sozialen Selbstorganisation und Kulturorganisation zu tun, die den Menschen in einer immer schmerzhafter werdenden Weise auf die Füße fällt.
Durch diese realitätsnahe Schlussfolgerung wird deutlich, dass die allgemeinen Problemstellungen, die krankhaften Verhaltenssymptome und die psychischen Auffälligkeiten, die der heutige Kulturmensch entwickelt, weniger von spezifischen traumatischen Erlebnissen, sondern vielmehr durch eine über die Jahrtausende immer effektiver gewordene unnatürliche und asymbiotische Organisation des Homo sapiens verursacht werden. Deshalb zeitigen viele Heilungsbemühungen des heutigen Menschen nur einen geringen Erfolg.
Richtet der Mensch daher bewusst seine Aufmerksamkeit auf seine symbiotische Natur und auf die Bedürfnisse dieser symbiotischen Natur, dann kann er auch eine erhebliche kurzfristige Verbesserung seiner Selbstorganisation erreichen. Vor allem die Gleichberechtigung von Mutter, Vater und Kind und die Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Form einer symbiotischen Freundschaft könnte heute wahre Wunder wirken und die natürliche innere Motivation des Homo sapiens, seine Selbstorganisation und seine Kulturorganisation auf eine natürliche und symbiotische Weise zu organisieren, aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken.
Erst wenn der Mensch die elementaren Problemstellungen und Verwerfungen in seiner sozialen Selbstorganisation erkennt und erlöst, wird er von innen heraus stark genug, um auch die Probleme zu lösen, die durch einen leichtsinnigen destruktiven Umgang der Kulturmenschen mit der Natur der Erde in den letzten 250 Jahren entstanden sind.
Weitere Informationen und Abhandlungen finden Sie auf der Internetseite: https://www.die-verwandlung-der-standeskultur.de/