Neue Cashew und Mango Fabrik von gebana in Burkina Faso
1.000 neue Jobs und neue Perspektiven für Landwirte stärken lokale Wertschöpfung
Inmitten politischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Herausforderungen investiert gebana, Pionierunternehmen des fairen Handels, über 11 Millionen Euro in den Bau einer neuen Fabrik in Bobo-Dioulasso. Damit setzt das Schweizer Unternehmen für Lebensmittel-Direktvermarktung ein starkes Zeichen für mehr Wertschöpfung und nachhaltige Entwicklung in Burkina Faso. Das Ziel: Die lokale Verarbeitung von Bio-Mangos und -Cashews ausbauen, die Lebensgrundlagen von Landwirt:innen stärken und 1.000 neue Arbeitsplätze schaffen.
Burkina Faso, eines der ärmsten Länder der Welt, ist nach zwei Militärputschen geprägt von instabilen politischen Verhältnissen sowie einer großen Anzahl an Binnenflüchtlingen. Gleichzeitig kämpft das Land mit den Auswirkungen des Klimawandels. gebana ist seit 2006 vor Ort aktiv und arbeitet heute mit rund 4.000 Kleinbauern zusammen. Mit "la belle usine" - der schönen Fabrik, wie die Einheimischen den neuen Verarbeitungsbetrieb nennen - setzt gebana ihr Engagement fort, die Wertschöpfungsketten im Land zu stärken und die Lebensbedingungen vor Ort nachhaltig zu verbessern. "gebana investiert dort, wo sonst kaum ausländische Unternehmen Kapital einsetzen. Damit gehen wir große Risiken ein, können aber auch viel bewirken. Wir schaffen Wertschöpfung und Arbeitsplätze, wo sie dringend gebraucht werden. Unser Ziel ist es zudem, das Einkommen der Landwirte zu verbessern, indem wir sie im Anbau schulen und am Verkauf ihrer Produkte beteiligen", erklärt Christophe Schmidt, Geschäftsführer von gebana.
Neue Fabrik schafft Arbeitsplätze und steigert Produktion
"Wir wollen im Frühjahr 2025 mit der Verarbeitung der ersten Cashews starten und bauen dann die Kapazitäten stetig aus. Damit kommen wir unserem Ziel, unsere Wirkung in Burkina Faso zu verdoppeln - also mit doppelt so vielen Bauernfamilien zusammenzuarbeiten, doppelt so viel Bio-Anbaufläche zu bewirtschaften und die Prämiensumme für die Bauern zu erhöhen - einen großen Schritt näher", so Christophe Schmidt. Mit modernsten Verarbeitungsanlagen auf einer Fläche von über 12.000 Quadratmetern plant gebana, die Menge an verarbeiteten Mangos schrittweise von jährlich 684 Tonnen auf 1.500 Tonnen zu steigern. Bei den Cashews soll sich die Produktionskapazität von 300 Tonnen auf 2.000 Tonnen erhöhen. Die neue Fabrik schafft nicht nur 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze, sondern ermöglicht auch eine Ausweitung der Zusammenarbeit mit 7.000 Landwirt:innen - ein Anstieg von 3.000 im Vergleich zu heute.
"La belle usine" - ein Ort der Chancen
Im Rahmen des Neubaus fördert gebana auch die soziale Infrastruktur: So entstehen für die Mitarbeitenden eine Kantine und eine Kindertagesstätte. Dies ist vor allem deshalb wichtig, da der Anteil der Frauen unter den Beschäftigten bei 80 % liegt. Die Erwerbsbeteiligung von Frauen ist wie in vielen westafrikanischen Ländern auch in Burkina Faso von zentraler volkswirtschaftlicher Bedeutung und ihr Einkommen existenziell für ihre Familien. Viele der Frauen haben jedoch aufgrund ihrer geringen Bildung kaum Chancen auf eine formelle Beschäftigung mit Sozialversicherung.
Im Bereich des Anbaus schult gebana die Bauernfamilien aktiv im biologischen Anbau, aber auch in Kompostieren und Baumbeschneidung sowie Mischanbau. Ziel ist es, die Erträge der Landwirte zu diversifizieren und zu steigern. Durch die biologische Produktion der Bäuerinnen und Bauern wird mehr Land nachhaltig bewirtschaftet. "Schon heute könnten die Bauernfamilien theoretisch mehr ernten, als wir aktuell benötigen. Aber der Klimawandel erschwert das zunehmend. Wir konzentrieren uns deshalb noch mehr auf die Ausbildung der Produzent:innen. Denn mit dem Klimawandel wird es noch viel wichtiger, dass Felder gut gepflegt sind", berichtet Ousseni Porgo, Co-CEO von gebana Burkina Faso, der die Zusammenarbeit mit den Bauernfamilien und den Einkauf ihrer Rohwaren verantwortet.
Nachhaltige Produktion - Cashewschalen als Brennstoff
Durch Investitionen in moderne Maschinen wird unter anderem das Knacken der Nüsse automatisiert, was die Arbeitssicherheit gegenüber dem manuellen Knacken erheblich verbessert. Gleichzeitig entstehen durch die neuen Anlagen höher qualifizierte Arbeitsplätze, die den Mitarbeitenden langfristige Entwicklungsperspektiven bieten.
Besonderes Augenmerk liegt auf nachhaltigen Produktionsmethoden. So plant gebana sowohl für die Trocknung von Mango als auch für den Knack-Prozess der Cashews den Einsatz von Biomassekesseln und Pyrolyseöfen, die Cashewschalen als Brennstoff nutzen. Durch das Pyrolyseverfahren wird beim Verbrennen von Cashewschalen Biokohle produziert, die zusammen mit Mangoschalen als Dünger zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit an die Bauernfamilien verteilt wird. Dies reduziert fossile Energieträger und minimiert Emissionen. Mittelfristig sollen zudem Solarpanels auf den Hallendächern des Betriebs nachhaltige Energie für die Verarbeitung erzeugen.
Crowdfunding macht "la belle usine" möglich
Die neue gebana Fabrik in Burkina Faso konnte auch dank der Unterstützung durch ein Crowdfunding-Projekt realisiert werden: Bereits 2021 sammelte gebana im Rahmen von "Walls Against Walls" über 900.000 Euro. Mehr als 2.000 Unterstützer:innen förderten mit ihrer Spende das Bauvorhaben und legten damit den Grundstein für die Finanzierung. Als Gegenleistung erhielten die Spender:innen eine Reproduktion aus den Kunstwerken von 39 internationalen Künstler:innen. Diese engagierten sich ehrenamtlich. Damit wurden gleichzeitig burkinische Künstler:innen unterstützt, die die Mauer um das Fabrikgelände mit unterschiedlichen Motiven gestalten. Damit erhält die lokale Künstlergemeinschaft eine wichtige Plattform, und die Mauern der Fabrik tragen ihre Botschaft in die Welt.
Mit der "belle usine" setzt gebana einen weiteren Schritt in Richtung eines gerechteren Welthandels und beweist, dass nachhaltige Projekte auch unter schwierigen Bedingungen möglich sind.
Wir sind gebana - Pionierunternehmen des fairen Handels in der Schweiz. Was mit den Bananenfrauen und gerechten Bananen (=gebana) in den 1970er Jahren begann, ist heute ein Unternehmen mit rund 700 Mitarbeitenden weltweit. 96 Prozent davon in Ländern des Südens. Unsere Vision ist ein gerechterer und nachhaltigerer Welthandel. www.gebana.de
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Keywords: Faire Lieferkette, Afrika, Cashews, Mango, regionale Wertschöpfung