Donald Trump, die religiöse Dimension innerhalb der heutigen Krise des westlichen Kulturkreises und die EU
Dass Donald Trump so erfolgreich in Amerika ist, hat weniger mit seiner Persönlichkeit, als vielmehr mit dem nicht zu unterschätzenden weit verbreiteten religiösen Fundamentalismus in Amerika zu tun (God's own country). Dieser religiöse Fundamentalismus, mit seinen immer wieder ausufernden rechtsextremen Konsequenzen bedeutet heute die Gefahr einer Gottesherrschaft nach dem Alten Testament in Amerika.
Die seit der Jahrtausendwende ausufernde neoliberale Wirtschaftsreligion, die 1985 von Ronald Reagan mit dem sogenannten „Washington Consensus“ begründet worden war, hat nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auch eine neoliberale politische Religion in Amerika akut werden lassen, die nach und nach und im gesamten westlichen Kulturkreis umgesetzt wurde. Wir finden daher heute in Amerika nicht nur eine absolutistische protestantisch-calvinistische Religionsmischung der sogenannten Evangelikalen, sondern auch eine absolutistische neoliberale wirtschaftliche Religion und eine neoliberale politische Religion vor, die das amerikanische Kulturwesen prägen. Durch diese Entwicklung wurde die während des gesamten 20. Jahrhundert sich entwickelnde Machtagenda in Amerika auf eine Spitze getrieben und in die westlichen Länder exportiert. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts war die Machtpolitik in Amerika durch ein Pingpong-Spiel geprägt durch das jeweils abwechselnd die wirtschaftlichen Oligarchen und der amerikanische Staatsapparat den Grad der absolutistischen Macht über den Bürger erhöht und erweitert haben.
Diese Entwicklung ging in Amerika in einer besonderen Weise zu Lasten des Bürgers (Ein großer Teil der amerikanischen Bevölkerung hat bis heute keine oder nur eine beschränkte Krankenversicherung). Ein in einer derart chronischen Unsicherheit gefangen bleibendes Volk ist durch die Erzeugung von religiösen und politischen Hoffnungen für eine Besserung der Verhältnisse anfällig und entsprechend leicht zu beeinflussen. Vor allem aus diesem Grund können Donald Trump, Elon Musk, Mark Zuckerberg und andere amerikanische Oligarchen die amerikanische Demokratie heute mit Füßen treten und sich daran machen, den Rest der demokratischen Spielregeln in Amerika fortschrittlich zu beseitigen. Dies beinhaltet seit kurzem auch die Liberalisierung einer „Hate Speech“ auf den sozialen Plattformen und eine nunmehr gleichzeitig vorangetriebene politische Machterweiterung sowohl des Staates als auch der ökonomischen Oligarchen in Amerika. Damit wird die von Ronald Reagan initiierte neoliberale Agenda auf eine neue Spitze getrieben, so dass sich nunmehr das langsam aber sicher realisieren könnte, was bereits David Rockefeller 1994 in einer Rede als eine neue Weltordnung beworben hat.
Diese in den letzten 40 Jahren von zu vielen Menschen als eine geheime Verschwörung propagierte Vision einer neuen Weltordnung war insofern irreführend, als sich die dafür notwendige neoliberale Entwicklung seit 40 Jahren ganz offen vor aller Augen vollzieht. Dadurch ist den meisten Menschen bis heute verborgen geblieben, dass es sich beim Neoliberalismus um eine karzinogene Kulturentwicklung handelt, die der menschlichen Natur und der Natur der Erde in einer zunehmend gefährlichen Weise zusetzt, da zu viele Menschen ihren Blick auf das Hintergründige und nicht auf das Offensichtliche richten.
Die in den letzten 25 Jahren stattfindenden fragwürdige Kriege der Amerikaner, das Abhören der Welt durch die NSA und der Einsatz von Drohnen für die Abarbeitung einer Todesliste für Terroristen, waren nur Wegbereiter für das, was Donald Trump nunmehr zu werden droht, ein nahezu allmächtiger amerikanischer Gott. Dieser Gott regiert durch willkürliche Belohnungen und Bestrafungen und ersinnt für alle „Sünder“ wider des Willens von Donald Trump schwerwiegende Konsequenzen. Die religiösen Kulturkonzepte in Amerika werden daher zu einer immer größeren Gefahr durch ein von einer willkürlichen und widernatürlichen Phantasie getriebenes bodenloses Machtstreben in Amerika, das sich durch diese religiösen Konzepte legalisiert und immunisiert. Auf eine derartige religiöse Konsequenz wurde der Kulturmensch in den letzten 2500 Jahren geeicht, so dass er dafür bis heute entsprechend empfänglich geblieben ist.
Der Mensch weiß seit mehr als 100 Jahren, dass sich das Leben auf der Erde und das Universum auf eine relative Weise organisieren, so dass sowohl die absolutistische Konstitution der Standeskultur als auch die von ihr konstituierten absolutistischen Religionskonstitutionen dem widersprechen, was unzählige Wissenschaftler seit 100 Jahren bestätigen, die sogenannte Relativitätstheorie von Albert Einstein. Das heute willkürlich betriebene widernatürliche absolutistische diktatorische Machtstreben der Herrenmenschen in der westlichen und in der östlichen Kulturwelt ist dadurch im Begriff dem Homo sapiens zu einem Verhängnis zu werden.
Durch dieses generelle Verhängnis sind in der Kulturgeschichte die meisten Standeskulturen entweder durch innere und/oder äußere Kriege oder aber durch eine stille bodenlose Kulturdepression gescheitert. Mit dem heutigen Endspurt für einen neuen „Endsieg“ einer absolutistischen, bereits karzinogen gewordenen neoliberalen Machtpolitik wird der Mensch durch seine bisherige tragische Unfähigkeit aus seiner Geschichte das Entscheidende zu lernen voraussichtlich abermals scheitern. Die Frage, die daher heute jeden Menschen betrifft, lautet, ob der Mensch das bereits äußerst effektiv gewordene neoliberale Krebsgeschwür in der Kultur noch rechtzeitig auflösen und zur Gestaltung einer modernen biologischen Kulturorganisation gelangen kann oder ob die nächsten 25 Jahre möglicherweise die letzten sein werden, die der Homo sapiens erlebt.
Für den Einzelnen bedeutet die Mentalität, die Verfassung und die Handlungsweise der heutigen kulturellen „Herrenmenschen“ eine potenzielle Krankheit, die er sich durch eine direkte oder indirekte Beziehung zu einem Herrenmenschen zuziehen kann. Ab einer bestimmten Dosis der dadurch entstehenden übernatürlichen Belastungen entwickelt der Mensch unweigerlich geistige, seelische und/oder körperliche Krankheitssymptome, da die Verfassung eines Herrenmenschen keine natürliche soziale, sondern eine übernatürliche alle Menschen voneinander isolierende bzw. asoziale Verfassung ist („Teile und Herrsche“). Diese Machtagenda trennt nicht nur die natürlichen Zusammenhänge und Beziehungen, sondern vereinnahmt das Isolierte anschließend, so dass es für den einfachen „naiven“ Menschen keinen „Beziehungs-Kompromiss“ zu einem „Herrenmenschen“ gibt, der sich nicht früher oder später überaus nachteilig auf seine Lebensführung auswirkt. Die meisten heutigen Herrenmenschen sind als „sanfte“ weil indirekte Sklavenhalter zu erachten, die den naiven einfachen Menschen vor allem durch die von ihnen erzeugten kulturellen „Sachzwänge“ beherrschen und ausbeuten.
Der heutige Herrenmensch kann sich ohne Weiteres durch die Einrichtung von grundlegenden sadistischen Sachzwängen in der Kultur z.B. in Form einer massiven Nutzung von Niedriglohnarbeiten in einer bodenlosen Weise bereichern und bevorteilen. Dadurch wird er ab einem bestimmten erreichten Grad eines „effektiven Erfolges“ zu einem toxischen Lebensfaktor für alle davon betroffenen Menschen. Wir haben es daher heute mit dem Phänomen einer indirekten Leibeigenschaft innerhalb einer neoliberalen kapitalistischen Kultur zu tun, die den Menschen zu einem Arbeiter, Verbraucher und Steuerzahler funktionalisiert und damit zu einem Sachwert in Form einer „human resource“ reduziert. Über diese Sachwerte kann der neoliberale Herrenmensch heute in einer „liberalen“ bzw. relativ willkürlichen Weise verfügen.
Wer dies erst einmal nachvollzogen hat, dem erschließt sich auch das Wesen der EU seit der Jahrtausendwende in einer greifbaren Weise, da die EU die neoliberale Agenda der Amerikaner ein „gutes“ Stück weit übernommen hat und seither eine entsprechend toxische Politik betreibt. Die gegenwärtig sich dadurch sowohl im westlichen als auch im östlichen Kulturkreis zuspitzende Entwicklung machen dem EU-Bürger immer deutlicher, dass die EU heute vor einem bedeutenden Scheideweg steht. Dabei haben die Völker der EU einerseits die Option dem amerikanischen und chinesischen Weg zu folgen, der in eine totalitäre Diktatur durch eine karzinogene „Symbiose“ eines absolutistischen neoliberalen Staates mit einer absolutistischen neoliberalen Wirtschafts-Oligarchie führt. Eine andere Option der EU-Völker besteht darin aus den Erfahrungen der europäischen Geschichte der letzten 150 Jahre die richtigen biologischen Schlüsse zu ziehen und sich daran zu machen eine EU-Agenda zu verwirklichen, die den natürlichen Bedürfnissen des Menschen und der Evolution der Erde entspricht.
Eine extrem ungleiche Macht- und Vermögensverteilung kann nicht auf Dauer in einer Kultur aufrecht erhalten werden, ohne dass die gesamte Kultur dadurch degeneriert und sich in einem Meer von Lügen, Scheinheiligkeiten und willkürlichen Überlebensrezepten verliert. Eine dieser wesentlichen lügenhaften Überlebensrezepte von heute ist die Erklärung der Lebensmittelbeschaffung zu einer tyrannischen Allzeit-Doktrin des menschlichen Denkens, Fühlens und Handelns in Form des Mottos „Fressen oder gefressen werden“. Dabei bleibt auf eine willkürliche Weise unberücksichtigt, dass Gazellen, in deren Sichtweise sich Löwen aufhalten, entspannt bleiben, wenn sie spüren, dass die Löwen nicht hungrig sind. Nur der Mensch erhebt daher die relative natürliche Lebensmittelbeschaffung zu einer absolutistischen Zwangsformel für ein ständiges panisch und allergisch angehauchtes „Erfolgsstreben“.
Ein solches übernatürliches Erfolgsstreben zersetzt unweigerlich die soziale Gesellschaft bis zu dem Punkt, an dem sie sich mangels einer Fähigkeit zu einer spontanen, kreativen und empathischen Koordination nicht länger aufrecht erhalten kann. Das heutige kapitalistische Kultur-Monopoly wird durch dieses immer brisanter werdenden Manko mit einer derartigen brutalen Willkür vorangetrieben, dass das heute stattfindende massive Artensterben nicht das einzige lebensbedrohliche Symptom eines heutigen neoliberalen Kamikaze-Kapitalismus ist. Die primären Suchtentwicklungen des heutigen Kulturmenschen in Form einer sadistischen Machtsucht über andere Lebewesen, einer masochistischen Machtsucht über das eigene Leben, eine relativ blinde Konsumsucht und eine ins Totalitäre neigende Vergnügungssucht werden heute durch viele sekundäre Suchtentwicklungen (Zucker, Nikotin, Alkohol, Kaffee, Spielsucht etc.) ergänzt. Die Zunahme dieser Suchtentwicklungen macht deutlich, dass der Mensch seine „normale“ Kulturrealität immer weniger ertragen kann, so dass er sie durch ständige übernatürliche Stimulationen oder durch ein Eintauchen ins Nichts der Gleichgültigkeit zunehmend ausblendet.
Viele Menschen stehen dadurch bereits an der Grenze zum Nihilismus, jenem depressiven Phänomen, bei dem einem Gleichgültigen die eigene Gleichgültigkeit gleichgültig wird. Aus diesem Grund wird heute jeder weitere „Kompromiss“, den der einfache Mensch in Bezug auf eine fortschrittliche neoliberale Kulturgestaltung eingeht ein lebensgefährlicher Kompromiss.
Noch haben die Europäer die Möglichkeit den Weg zu wählen, den sie gehen. Dazu braucht es die Entscheidung des Einzelnen und der Völker und nicht der Politiker, die in den letzten 25 Jahren durch die stillschweigende oder aktive Übernahme der neoliberalen Agenda einen Verrat an sich selbst, den Kulturbürgern und der Natur in Europa vollzogen haben. Es ist nicht von ungefähr, dass sich gerade die einst sozialen Parteien der SPD und der GRÜNEN durch die dadurch entstandenen inneren Widersprüche ideologisch und emotional fortschrittlich zersetzt und in willkürlichen Übersprungshandlungen verloren haben.
Der einfache naive Bürger kann daher auf die heutigen Politiker nicht mehr wirklich zählen und muss sich auf eine eigenständige Weise aktiv von allen Denkweisen befreien, die eine neoliberale Herrschaft des oligarchischen Kapitals oder des absolutistischen Staates legitimieren. Die neoliberale Lügenwelt kennt heute keine Grenzen mehr, da sie sich bereits ganz offen durch das Verhalten des amerikanischen Präsidenten und der amerikanischen Oligarchen zeigt und mächtige mediale Multiplikatoren diese neoliberale Willkür im Weltbild der Menschen „normalisieren“. Daher muss sich der Mensch heute gezielt vor einer Medienwelt schützen, die totalitäre rechtsextreme oder linksextreme Ansichten, Emotionen und Haltungen bis hin zu einem jähzornigen Hate-Speech zu einem normalen „Kulturgut“ erklärt. Eine gleichgültige Hinnahme dieser Entwicklung führt über kurz oder lang zu bodenlosen tyrannischen Verhaltensweisen in der Kultur, die schließlich auch durch die politischen und kapitalistischen Herrenmenschen offen praktiziert werden. Was hätte der einfache Mensch einer solchen „fortschrittlichen“ toxischen Kulturentwicklung noch entgegenzusetzen?
Sobald sich der Europäer die Konsequenzen dieser heutigen politischen Agenda in Amerika vor Augen führt, bleibt ihm nur eine konstruktive Entscheidung für ein ganz bewusst demokratisch sich organisierendes Europa. Eine solche bewusst gestaltete biologische Demokratie, welche die heutige neoliberale Scheindemokratie in der EU ablöst, kann der Europäer nur dadurch erreichen, dass er sich auf eine heilsame natürliche Weise dafür schämt, was aus der EU geworden ist und sich klar macht, auf welche Weise er selbst zu einer solchen EU Entwicklung durch eine fahrlässige, weil relativ blinde Akzeptanz der neoliberalen Agenda beigetragen und sich damit letztlich verraten hat. Dies ist die wesentliche Voraussetzung, die es für die Verwirklichung einer zukunftsfähigen biologischen Demokratie innerhalb der gesamten EU braucht.
Die Europäer haben eine gute Chance eine zukunftsfähige biologische Selbstorganisation zu erreichen, da sie anders als die Amerikaner und die Chinesen bereits ein brutales Scheitern ihrer „liberalen“ kapitalistischen Standeskulturen im 20. Jahrhundert am eigenen Leib erfahren haben. Die dafür notwendige biologische Rekapitulation dieser Kulturgeschichte hat bislang kein Volk in der EU in einer ausreichenden Weise vollzogen. Vor allem die Deutschen und die Franzosen haben durch den TV Sender Arte bereits ein Stück weit mit dieser Aufarbeitung begonnen, da in den letzten 10 Jahren ungemein gut recherchierte und aufschlussreiche Dokumentationen produziert worden sind, die eine hilfreiche biologische Rekapitulation der europäischen Geschichte ermöglichen.
Die wesentliche Lehre, die der heutige Mensch aus dem europäischen Scheitern im 20. Jahrhundert ziehen kann, ist die Schlussfolgerung, dass eine nachhaltige relative natürliche Demokratie stets ein wirksames Korrektiv durch den Bürger voraussetzt. Die Bürger erfahren die Folgen einer verfehlten Kulturpolitik als Erster am eigenen Leib und können daher rechtzeitige Impulse für eine Gegensteuerung setzen. Dafür ist eine direkte Beteiligungsmöglichkeit des Bürgers an der demokratischen Kulturgestaltung notwendig, die heute ohne Weiteres durch eine entsprechende Internet-Plattform verwirklicht werden kann. Durch eine solche Plattform, die einerseits den Willen der Bürger durch regelmäßige Meinungsumfragen abbildet und dem Bürger für wichtige gesellschaftliche Organisationsbeschlüsse ein direktes Stimmrecht einräumt, kann der Sonntag zu einem demokratischen Feiertag werden. Indem die Bürger am Sonntag lokale politische Diskussionsrunden abhalten, an die sich Stimmabgaben im Internet durch einen geheimen Wahlcode anschließen, kann sich der demokratische Gemeinschaftsgeist und die allgemeine Wachsamkeit der Bürger über die politische Gestaltung der Kultur derart stabilisieren, dass die biologische Demokratie rechtzeitig auf Fehlentwicklungen in der Kultur reagieren kann. Eine solche politische Absicherung lässt sich durch die Wahl einer natürlichen Exekutive ergänzen, die sich wie in der Schweiz von Unten nach Oben organisiert. Indem die Europäer das Wesentliche aus ihrer Geschichte lernen und den Sonntag zu einem demokratischen Feiertag erklären können die Bürger selbst auf eine nachhaltige Weise sicherstellen, dass eine biologische Demokratie eine biologische Demokratie bleibt und nicht wie dies heute immer deutlicher wird zu einer bloßen Scheindemokratie verkommt.
Die heutigen Herrenmenschen der Kultur verschwenden längst schon keine ausreichenden Gedanken mehr daran, wie es dem Bürger in der Kultur tatsächlich geht, da sie im „normalen“ neoliberalen Kulturjargon standardisiert und zu Arbeitnehmern, Konsumenten, Steuerzahler, Verbrauchern, Rentnern und Hausbesitzern versachlicht werden. Dadurch bleibt der Bürger unpersönlich und verschwindet durch die ökonomische „Philosophie“ innerhalb von mathematischen Zahlenkolonnen, so dass der „einfache“ Mensch keinen ausreichenden natürlichen Respekt mehr erfährt. Diese sich immer weiter zuspitzende neoliberale Politik der verbannten sozialen Erde dreht sich in einer zunehmend fanatischen Weise nur noch um Macht und Geld und um die dadurch jeweils erreichbare materielle Lebensversicherung eines Menschen. Diese krankhaft verfolgte „materielle Sicherheit“ geht bislang auf eine obligatorische Weise zu Lasten der menschlichen Natur und der Natur der Erde.
Dadurch hat sich die Agenda „Make Amerika Great Again“ die erstmals von Ronald Reagan, dem Vater des amerikanischen Neoliberalismus öffentlichkeitswirksam propagiert worden war bereits in den letzten 40 Jahren nicht erfüllt. Eine neoliberale Kulturpolitik und Wirtschaftspolitik, sei sie nun links oder aber rechts eingefärbt, lässt eine soziale Organisation der Kultur nur vorübergehend nicht aber auf Dauer zu. Donald Trump ist daher zu einem rechtsradikalen politischen Flötenspieler geworden, dem die Amerikaner blind gefolgt sind, weil sie ihre eigene politische Geschichte nicht hinreichend erkannt und begriffen haben. Dafür werden die Amerikaner mit ihrem politischen Bewusstseinsloch in Bezug auf die Agenda „Make America Great Again“ aller Voraussicht nach einen hohen Preis bezahlen.
Die Völker der EU sind in dieser Hinsicht heute in einer günstigeren Situation, da sie bereits einige neoliberale „Projekte“ verhindert haben und den von Ronald Reagan initiierten „liberalen“ bzw. willkürlichen asozialen Turbo-Kapitalismus namens Neoliberalismus nur bedingt übernommen haben. Da wir heute erkennen können, dass es sich beim Neoliberalismus bereits um eine übernatürliche karzinogene Macht-Agenda handelt, spielt es nur bedingt eine Rolle, wie viel an karzinogener Theorie und Praxis in Europa umgesetzt worden ist, wesentlich ist und bleibt, dass überhaupt eine solche karzinogene Agenda umgesetzt worden ist. Wie jeder weiß tendiert ein Krebsgeschwür dazu Metastasen auszubilden, was in Europa in den letzten 25 Jahren in vieler Hinsicht sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft geschehen ist.
Durch diese Entwicklung haben sich immer mehr Europäer dazu verleiten lassen auf eine billige „rechtslastige“ Kulturpolitik zu setzen, die heute genauso wenig wie eine linkslastige Politik halten kann, was sie verspricht, solange der amerikanische und inzwischen auch europäisierte Neoliberalismus den Bürgern in Europa im Nacken sitzt. Der heutige Europäer kann sich daher nur dadurch selbst helfen, dass er sich nicht länger durch zu einfache rechte oder linke Parolen zu einer illusorischen Hoffnung auf einfache pauschale Lösungen verführen lässt und stattdessen an einer neuen biologischen Demokratie mitarbeitet die sich von Unten nach Oben organisiert.
Auch die politischen Parteien bedienen sich heute der gezielten Produktion von übernatürlichen Ängsten die mit einer übernatürlichen Begeisterung polarisiert werden. Auf diese Weise kann das natürliche vernünftige relative Denken und Fühlen des Menschen über einen längeren Zeitraum ausgeschaltet werden, weil das Übernatürliche, Absolutistische und Sensationelle eine stärkere Energie- und Gewaltpotenz generieren, die den natürlichen Verstand ganz einfach überfährt. So einfach kann rechtsradikale oder auch linksradikale Politik sein, die sich auf die Produktion von bodenlosen Ängsten, Hoffnungen und Begeisterungen konzentriert und alle konkreten politischen Inhalte weitgehend außen vor lässt. Donald Trump hat es in dieser Hinsicht durch ein besonderes narzisstisches Showtalent zu einer kontraproduktiven Meisterschaft gebracht.
Die AfD Partei weist heute in dieser Hinsicht eine Besonderheit auf, da die ideologische und politische Polarisierung der Partei durch eine Alice Weidel (guter Cop) und einem Björn Höcke (böser Cop) eine Methode des Polizeiverhörs im politischen Spektrum realisiert. Diese polizeiliche Verhörmethode „guter Cop böser Cop“ verzeichnet große Erfolge darin, die psychische Nervenkraft der Verhörten durch Rollenspiele aufzuzehren, die eine ständig wechselnde Angst und Hoffnung im Verhörten produzieren. Sobald die Nervenstärke des Verhörten dadurch erschöpft ist, dann kommt es wie von selbst zu einer „Kapitulation“ gegenüber dem Willen der Verhörenden. Eine solche Kapitulation ist auch durch eine entsprechende Parteipolitik bei tief verängstigten Bürgern denkbar.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges finden wir in den modernen Kulturen des Westens eine regelrechte politische Kulturgestaltung vor, die sich durch eine rechtslastige (autoritär-diktatorische) und eine linkslastige (freiheitlich-willkürliche) Programmatik auszeichnet. Eine solche übernatürliche politische Polarisierung führt zu einer regelrechten Scheindemokratie, weil sie die politische Anteilnahme des Bürgers weitgehend ausschließt. Die übernatürliche politische Polarisierung in der Kultur erreicht regelmäßig einen derart hohen Grad, dass der natürliche Verstand des Menschen, der auf eine relative Weise arbeitet, die absolutistisch werdende Politik nicht mehr auf eine natürliche Weise verarbeiten kann. Je mehr sich daher in einer Kultur eine rechtslastige oder linkslastige Politik zuspitzt, desto mehr geht die Kultur in einer Radikalisierung der unreflektierten und unverarbeiteten menschlichen Gedanken und Emotionen unter, so dass die natürliche Vernunft des Menschen zunehmend außen vor bleibt.
Eine derartige Zuspitzung der Politik fand in Deutschland nach der Börsenkrise von 2008 statt und hat zu kulturellen Entwicklungen geführt, mit denen die Deutschen bis heute nicht fertig geworden sind. Sobald die dabei von Angela Merkel durchgesetzte extreme neoliberale Politik den Grad der Unerträglichkeit erreicht hatte, wurde das Zepter der Politik an eine linkslastige Regierung übergeben. Diese linkslastige Regierung war durch bestimmte politische Allergien in Bezug auf alle Umweltthemen und durch einen feministischen Jähzorn in Bezug auf alle sozialen Kulturbelange geprägt. Dadurch hat sich die Politik zunehmend in ein Wunschkonzert einer linken politischen Religion der extrem idealistischen Art verwandelt. Nun, da der Bürger auch von dieser linksradikal gewordenen Politik nichts mehr hören und sehen will, wird das Zepter der Politik voraussichtlich wieder der rechtslastigen Politik übergeben, welche die wesentliche Ursache für die Entstehung und Entartung der linkslastigen Politik gewesen ist. Ein solches skurriles politisches Pingpong-Spiel vollzieht sich bereits seit 150 Jahren in den kapitalistischen Standeskulturen und ist durch die Brisanz, die der Kapitalismus heute für die Natur der Erde erreicht hat dabei überaus gefährlich zu werden. Viele Bürger fühlen sich dadurch heute ohnmächtig, da der gesunde relative Menschenverstand weder eine übernatürliche rechtslastige noch eine übernatürliche linkslastige Politik überdenken bzw. wirklich begreifen kann. Dadurch haben die meisten Bürger auch bis heute nicht hinreichend nachvollzogen, was seit der Jahrtausendwende mit ihrer Kultur und mit ihrem Lebensalltag geschehen ist.
Das seit 150 Jahren kultivierte politische Possentheater innerhalb der kapitalistischen Standeskulturen ist heute im Begriff zu einer ernsthaften Bedrohung für den Menschen zu werden, da immer mehr Kulturbürgern in psychischer Hinsicht das Wasser bis zum Hals steht und sie daher in einer weiterhin „fortschrittlichen“ neoliberalen Standeskultur nicht mehr lange bestehen können. Ein blindes „Weiter so wie bisher“ ist daher heute bereits zu einer Garantie dafür geworden, dass der Mensch früher oder später an seiner persönlichen und gesellschaftlichen Selbstorganisation scheitert.
Die europäischen Völker tun daher gut daran, die wichtigsten Lehren aus den letzten 150 Jahren Kulturgeschichte zu ziehen, ihre derzeitige neoliberale „Anpassung“ zu korrigieren und gemeinsam an einem Strang für eine lebenswerte biologische Zukunft in Europa zu ziehen. Für eine solche notwendig gewordene Entwicklung ist es unabdingbar, dass jeder Europäer erkennt, wie das Verhalten der Europäer in den letzten 40 Jahren zu der heutigen globalen politischen Situation beigetragen hat. Der Technik Transfer von Europa nach China, der durch ein maßlos nach Macht und Vermögen strebendes neoliberales Konzernwesen entstanden ist, hat genauso zu der heutigen Situation beigetragen, wie das stillschweigende Übersehen einer völkerrechtswidrigen amerikanischen Außenpolitik der meisten Europäer. Alle diese Entwicklungen waren von einer willkürlichen menschlichen Ideologie geprägt, die der Mensch bis heute nach dem jeweiligen politischen Wind ausrichtet, als handle es sich nur um Socken, die man sich jeweils vorübergehend anzieht, bis sich der Wind wieder dreht.
Die europäischen Bürger müssen daher heute eine Art Quantensprung vollziehen, durch den sie sich ganz bewusst von ihrer derzeitigen neoliberalen Opferrolle des ohnmächtigen Bürgers, Steuerzahlers Arbeiters etc. verabschieden. Dies ist die einzige Möglichkeit sich innerhalb einer Welt nachhaltig zu behaupten, die sich durch eine galoppierende Inflation der menschlichen Würde und eine immer bodenloser werdende menschliche Willkür auszeichnet. Dadurch ist notwendig nicht länger Schweigen, sondern Reden Gold und ein Schweigen allenfalls, wenn überhaupt, Silber. Auch ist es wichtig, dass der einfache Mensch einsieht, dass derjenige, der mit einem übernatürlichen Problemkomplex konfrontiert ist, nicht immer der Klügere ist, wenn er nachgibt, sondern dass es sich vielmehr so verhält, dass er dann ein überaus problematisches Nachsehen hat.
Vielen Menschen fällt die Konfrontation der heutigen kulturellen Situation schwer, weil es sich bei vielen Problemstellungen bereits um einen Problemkomplex handelt, der wie ein Karzinom agiert. Die wesentliche Eigenschaft eines Karzinoms ist ein geradezu nervöses Wildwachstum, so dass ein Karzinom stets durch die Abwesenheit einer natürlichen Maßhaltigkeit und einer natürlichen Ordnung gekennzeichnet ist. Es ist daher von essenzieller Bedeutung, dass die Europäer auch den neoliberalen Kapitalismus als ein wild wucherndes Karzinom begreift, wobei die Konzerne zunehmend zu Metastasen dieses Karzinoms werden. Es ist in dieser Hinsicht ein gefährlicher Irrtum zu glauben, dass Karzinome stets hässlich sind. Sie können im Gegenteil äußerst schön und attraktiv sein. Dies wird vor allem am Beispiel der Krebsgeschwüre der Bäume deutlich, die zu den schönsten Holzmaserungen gehören, die wir heute kennen. Schönheit und Reichtum sind daher keine sicheren Synonyme für Gesundheit und für einen konstruktiven Erfolg, sie können auch karzinogen und damit tödlich sein.
Da sich in den letzten 25 Jahren gezeigt, hat, dass der Übergang von einer relativen natürlichen Freiheit zu einer übernatürlichen Beliebigkeit und Gleichgültigkeit fließend ist, muss der Mensch für die Verwirklichung einer biologischen Selbstorganisation in einer deutlichen Weise zwischen dem Wesen einer natürlichen Freiheit und dem Wesen einer unnatürlichen Beliebigkeit bzw. Liberalität unterscheiden. Die natürliche Freiheit existiert nicht für sich selbst, sondern ist in eine höhere universale Ordnung eingebunden, so dass die relative natürliche Ordnung und die relative natürliche Freiheit einander ergänzen. Die natürliche relative Freiheit ist daher grundsätzlich nicht beliebig und äußerst sich innerhalb der biologischen Selbstorganisation eines Lebewesens dadurch, dass es einen kreativen Freiraum für alle Lebewesen gibt, sich individuell und damit einzigartig zu organisieren.
Für dieses ganzheitliche evolutionäre Rezept der irdischen Natur ist sowohl eine relative Ordnung als auch eine relative Freiheit notwendig. Will sich der Mensch daher auf eine gesunde, natürliche Weise organisieren, dann darf er weder eine absolutistische Ordnung (Diktatur) noch eine absolute Freiheit (Willkür) innerhalb seiner familiären oder gesellschaftlichen Organisation akzeptieren. Diese grundlegende biologische Erkenntnis ist notwendig, damit der heutige Mensch zu einer Auflösung seiner heutigen kulturellen Verwerfungen und zur Umsetzung einer stabilen biologischen Demokratie gelangen kann.
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