Neuroonkologisches Symposium in Göttingen

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Göttingen/Leipzig, 10.09.2018 – Am Samstag, 27. Oktober 2018, findet der von der Deutschen Hirntumorhilfe organisierte Hirntumor-Informationstag statt, zu dem die gemeinnützige Organisation interessiertes Fachpersonal und Betroffene von 9:00 bis 19:00 Uhr an die Georg-August Universität in Göttingen einlädt. Auf der zweimal jährlich an wechselnden Standorten stattfindenden Veranstaltung präsentieren renommierte Experten Standards und Innovationen der neuroonkologischen Therapie und stellen sich den Fragen der Teilnehmer.

Das Symposium bietet einen kompakten Überblick zum aktuellen Stand der Neuroonkologie. Mit Spannung erwartet wird der Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Herrlinger aus Bonn, der als Leiter der viel beachteten CeTeG-Studie jüngst bemerkenswerte Ergebnisse präsentierte, die die Weichen für eine verbesserte chemotherapeutische Behandlung vieler Hirntumorpatienten stellen könnten. Anerkannte Spezialisten, darunter Prof. Dr. Uwe Schlegel aus Bochum und Dr. Wolfgang Doerfler aus München, werden zudem auf die Behandlung hirntumorinduzierter epileptischer Anfälle eingehen sowie die medizinische Verwendung von Cannabinoiden diskutieren. Darüber hinaus werden sich die Experten mit dem Einsatz von D,L-Methadon und Perspektiven von Off-Label-Use auseinandersetzen. In Podiumsdiskussionen werden auch Publikumsfragen einbezogen. Die Veranstaltung versteht sich als kommunikative Plattform für Patienten und Angehörige, um mit Gleichbetroffenen in Kontakt zu treten, Tipps zu Umgang und Bewältigung der Erkrankung auszutauschen sowie eigene Erfahrungen zu teilen.

Das Symposium kann von Medizinern als kompakte Weiterbildung genutzt werden. Hierzu werden bei der Ärztekammer Niedersachsen 8 CME-Punkte beantragt.

Mit mehr als 400 erwarteten Teilnehmern ist die ganztägige Informationsveranstaltung einzigartig im deutschsprachigen Raum. Die Anmeldung ist bis zum 19. Oktober 2018 möglich.

Aktuelle Informationen zu Programm und Anmeldung unter www.hirntumorhilfe.de.

Hintergrundinformationen

Tumoren des Gehirns und des Rückenmarks stellen sowohl Mediziner als auch Betroffene vor besondere Herausforderungen. Vor allem die aggressiven, bösartigen Formen gehören zu den am schwersten zu therapierenden Krebserkrankungen und gelten bis heute als unheilbar. Operationen und die Behandlung mit Strahlen- oder Chemotherapie bergen immer die Gefahr, wichtige Funktionen des Gehirns zu beeinträchtigen und erfordern eine auf den Patienten individuell abgestimmte Therapie. Zwar konnten in den letzten Jahren dank neuer Medikamente, genauerer Bestrahlungstechniken und exakterer Operationsmethoden bereits Fortschritte in der Behandlung von Hirntumoren erreicht werden, Verbesserungen der Therapie hängen aber auch entscheidend von einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche und der stärker forcierten Entwicklung innovativer Behandlungskonzepte ab.

Prof. Dr. Ulrich Herrlinger, Leiter des Schwerpunkts Neuroonkologie des Universitätsklinikums Bonn, ist mit seiner Forschungsgruppe womöglich ein Durchbruch im Bereich der medikamentösen Tumortherapie gelungen. Die Ergebnisse der sogenannten CeTeG-Studie legen künftig eine kombinierte Chemotherapie für Patienten mit besonders aggressivem Hirntumor nahe. Zu den erfahrensten Neurologen gehört Prof. Dr. Uwe Schlegel, Direktor der Klinik für Neurologie des Knappschaftskrankenhauses Bochum. Neben einer intensiven Beschäftigung mit der Diagnostik und Therapie primärer ZNS-Lymphome gilt er zudem als Spezialist für die Behandlung hirntumorinduzierter epileptischer Anfälle. Dr. Wolfgang Doerfler ist Facharzt für Neurologie und im Bereich Naturheilverfahren am Tumorzentrum der Universitätsmedizin München tätig. Er leitet die Beratungsstelle für Komplementärmedizin und ist Experte für eine erfolgreiche Verzahnung von Tumortherapie und der Behandlung häufig auftretender, belastender Begleitsymptomatik.

Deutschlandweit erkranken jährlich etwa 7.000 Menschen neu an einem primären bösartigen Hirntumor, die Zahl der Patienten mit Hirnmetastasen infolge von Lungenkrebs, Brustkrebs oder anderen Krebsleiden ist ungleich höher. Die Deutsche Hirntumorhilfe hat sich seit 1998 als zentrale Anlauf- und Kontaktstelle für Betroffene etabliert. Mit dem Hirntumor-Informationstag bietet die gemeinnützige Organisation zweimal im Jahr ein Forum zum Austausch für Betroffene, Angehörige und Experten. Alle Projekte und Aktivitäten des Vereins werden ausschließlich durch private Spenden und Zuwendungen finanziert.

Weitere Informationen finden Sie unter www.hirntumorhilfe.de.