Handwerk - die digitale Macht von Nebenan!? - Deutlich mehr Praxisbezug schon im Heute

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Handwerk - die digitale Macht von Nebenan!? -   Deutlich mehr Praxisbezug schon im Heute
Junge Handwerker durch intensives Training fordern und fördern: Heinrich-Hübsch-Schule Karlsruhe

Karlsruhe/Fellbach, im März 2017.- "Wir brauchen den qualifizierten Nachwuchs, junge Menschen, die motiviert sind, die merken, wie viel Coolness und wie viel 'trendy' in der handwerklichen Ausbildung steckt im Vergleich zu einem vielleicht langweiligen Studiengang", warf Hannes Ludwig, Schulleiter der Heinrich-Hübsch-Schule Karlsruhe, einen wichtigen Gedanken in die Diskussionsrunde. Und mit Verweis darauf, dass die Digitalisierung bereits in vielen Betrieben seines Kammerbereichs Einzug gehalten hat, betonte Joachim Wohlfeil, Präsident Handwerkskammer Karlsruhe: "Die Digitalisierung hilft auch, die Berufe für junge Menschen attraktiver zu machen. Wo wir eine gute Ausstattung haben, bewerben sich die Leute. Wollte man früher bestimmte Tätigkeiten nicht machen, so ist das mit modernen Geräten eine andere Arbeit, die die jungen Leute dann auch gern verrichten." Zwei Aussagen eines Round-Table, das Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Bildung anlässlich der Zertifizierung der Heinrich-Hübsch-Schule Karlsruhe als WorldSkills Germany-Leistungszentrum für Bauberufe zusammenführte.

"Ist das Handwerk deutlich weiter, als die Politik und Öffentlichkeit glauben? Läuft das Handwerk der Industrie bei der Digitalisierung gar den Rang ab?" fragte Hubert Romer, Geschäftsführer WorldSkills Germany, zu Beginn in die Runde. "Beispiele aus der Praxis im Handwerk zeigen, dass die Politik bei digitalen Zukunftsprojekten nicht allein an die Industrie denken sollte. Ja, es interessiert, dass Amazon uns 2025 die Pakete mit einer Drohne liefern wird, oder wie Zukunftsfabriken von Industrieunternehmen arbeiten, aber ebenso, dass eine Schreinerei Prozesse digitalisiert und Kosten spart. Es gibt viele Ängste: Was macht die Digitalisierung mit uns. Aber wir wissen auch, es gibt Chancen und Möglichkeiten. Und Digitalisierung hilft, junge Menschen für diverse Berufe zu begeistern."

Diskutiert wurde, wie Gegenwart und Zukunft der beruflichen Bildung für das Handwerk im Zeitalter der Digitalisierung aussehen, wie alle Beteiligten vorbereitet sind, auf das, was kommt, und welche Rahmenbedingungen - auf regionaler wie bundesweiter Ebene - dazu benötigt werden. Technologische Entwicklungen, neue Herausforderungen der Arbeitswelt, Wandel in den Anforderungen an Betriebe des Handwerks und Sicherung des Fachkräftenachwuchses sind zentrale Fragestellungen, denen sich die dualen Partner der handwerklichen Ausbildung stellen müssen.

Für Jochen Pröchtel, Bildungspolitischer Referent von WorldSkills Germany, ist die digitale Bildung kein Selbstzweck, sondern nur ein Bestandteil im gesamten Bildungsgefüge. "Wenn wir von digitaler Bildung sprechen, muss man sich bewusst machen, dass sie eigentlich das Ziel hat, die Selbstständigkeit im Lernen zu fördern, Fähigkeiten zur Bewältigung beruflicher Herausforderungen zu Grunde zu legen und letztendlich auch die Chance zu bieten ein selbstbestimmtes, zufriedenes Berufsleben zu führen." Das schließe "den notwendigen Impuls ein, den die Lehrkräfte aufgreifen müssten, um das, was die jungen Leute schon können, auch sinnvoll im Unterrichtsgeschehen einbinden zu können."

Nach den Worten von Joachim Dambach, Regierungspräsidium Karlsruhe, Abteilung Schule und Bildung, wird viel Geld in die Hand genommen, um bei der Geschwindigkeit der Digitalisierung und der Weiterentwicklung am Ball zu bleiben. "Jetzt geht es darum, dass es auch für die Kollegen in der Ausbildung handelbar ist und damit dann auch für die Auszubildenden, gerade weil sich der Unterricht verändert. Es ist eine ziemliche Anstrengung, aber wir sind auf einem guten Weg." Bei den Investitionen in die Infrastruktur der Berufsschulen sollten, so SPD-Politiker Parsa Marvi, aber "nicht nur Leuchtturmprojekte, sondern auch Lernmodule im Kleinen im Blick bleiben. Leuchttürme braucht man, man muss sich aber auch die Situation im Handwerk anschauen. Die Digitalisierung ist etwas Unterstützendes, etwas, das neue Möglichkeiten schafft. Am Ende bleibt gerade im Handwerk diese Passion für Werkstoffe, für Fertigungsprozesse. Wenn die nicht da ist, nützt uns auch die ganze Digitalisierung nichts."

Für Stadtrat und Minister a.D. Tom Høyem (FDP) sollten die Milliarden auch für die Fortbildung von Berufsschullehrern genutzt werden, und um die Fremdsprachen voran zu bringen. "Wenn man Digitalisierung anwenden und leben will, heißt das auch, international aufgestellt zu sein." An die Politik richtete Handwerkspräsident Wohlfeil den Appell, Gelder z.B. für die Bildungsakademien und Fortbildungen zu erhalten. "Faszination, Leidenschaft und Vorbilder sind das, was wir brauchen. Wie auch im Fußball oder Sport, da funktioniert das auch. Damit wir die Qualität "Made in Germany" aufrechterhalten können, brauchen wir Unterstützung von der Politik."

"Für uns ist es unerheblich, ob ich eine Tafel oder ein Whiteboard habe", wendet Schulleiter Ludwig ein. "Für uns ist entscheidend, welche Prozesse im Unterricht ablaufen. Unser Anspruch ist, dass der Unterricht handlungsorientiert ist. Wir wollen die jungen Menschen in die Lage versetzen, dass sie Probleme selbstständig lösen können."

Lobende Worte noch einmal vom Handwerk: "Mit der Heinrich-Hübsch-Schule haben wir hier die Elite im Schreinerhandwerk, die zusätzlich an großer Technik ausbildet. Das brauchen wir", so Joachim Wohlfeil, den Bogen zum zweiten Anlass der Veranstaltung spannend. Berufliche Wettbewerbe, wie sie WorldSkills Germany veranstaltet, sowie das Lernen im Wettbewerb schaffen eine Plattform, auf der sich Berufe attraktiv präsentieren können und Jugendliche für den Einstieg in die Karriere im Handwerk motiviert werden können. In Leistungszentren treffen sich ambitionierte Talente, interessierte Jugendliche und neugierige junge HandwerkerInnen. Die Workshops schaffen Motivation und geben Impulse und Tipps für die Herausforderungen des Berufs. Dies ist auch die Leitidee für das WorldSkills Germany-Leistungszentrum an der Heinrich-Hübsch-Schule Karlsruhe. Hubert Romer, Geschäftsführer WorldSkills Germany übergab die Urkunde "Zertifiziertes Leistungszentrum WorldSkills Germany" an den Schulleiter, enthüllte mit ihm eine entsprechende Tafel.

Über WorldSkills Germany
WorldSkills Germany fördert und unterstützt nationale und internationale Wettbewerbe nicht-akademischer Berufe. Die Wettbewerbe sind Impulsgeber für die Berufsbildung, wirtschaftliche Kontakte und Plattform zur Präsentation neuer Entwicklungen. WorldSkills Germany ist Botschafter für den Standort Deutschland und Veranstalter der nationalen Vorentscheidungen, durch die sich die Teilnehmer für die WorldSkills qualifizieren. Der 2006 gegründete Verein WorldSkills Germany vereint Engagement und Ideen von derzeit mehr als 70 Mitgliedern, Partnern, Unternehmen und Verbänden. Gemeinsam wird eine bundesweite, starke und nachhaltige Plattform in der Gemeinschaft der Bildungsnetzwerke geschaffen, um junge Talente optimal zu fördern und Unternehmen mit leidenschaftlichen, exzellent ausgebildeten und innovativen Fachkräften mit internationaler Erfahrung zu unterstützen. Der Verein ist die nationale Mitgliedsorganisation von WorldSkills International und WorldSkills Europe. Vorstandsvorsitzende von WorldSkills Germany e.V. ist Andrea Zeus, Referentin beim Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe; Hubert Romer leitet WorldSkills Germany als Geschäftsführer.

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