PKV 2017: Das sind die Gründe für Beitragssteigerungen
Steigende Versicherungsbeiträge zum Jahresende sind für Privatversicherte ein bekanntes Ärgernis. Auch zum kommenden Jahreswechsel haben viele Versicherer ihre neuen Beiträge bekanntgegeben. Solange sich die Erhöhungen in einem geringen Rahmen halten, besteht kein Grund, den Versicherer zu wechseln. Anders verhält es sich, wenn der Versicherte mit nennenswerten Anhebungen konfrontiert wird. Doch warum steigen die Beiträge gerade jetzt zum Jahreswechsel, und worauf müssen sich Versicherte in Zukunft einstellen? Das Geheimnis liegt in den Altersrückstellungen und in den Krankheits- und Behandlungskosten. Nicht auf alle Faktoren können Versicherer und Versicherte Einfluss nehmen, wie Versicherungsexperten zum Jahresende betonen. Was die Kosten der privaten Krankenversicherung beeinflussen kann, erfährt man auf https://www.private-krankenversicherungen.net/kosten/
Der PKV-Rechnungszins als wichtige Ursache
Für die private Krankenversicherung ist der Rechnungszins so etwas wie der Garantiezins in der Lebensversicherung. Die privaten Krankenversicherer legen einen Teil der Beiträge ihrer Versicherten verzinslich am Kapitalmarkt an. Dazu gehören auch die Altersrückstellungen, die für jeden Versicherten zu bilden sind, damit die Versicherungsbeiträge im Alter stabil bleiben. Die Altersrückstellungen werden Jahr für Jahr mindestens mit dem Rechnungszins verzinst. Dieser beträgt für Altverträge in der Regel 3,5 Prozent pro Jahr und ist damit deutlich höher als der Garantiezins in der Lebensversicherung. Wenn die Versicherer am Kapitalmarkt keine vergleichbare Rendite mehr erzielen, muss ein höherer Teil des Beitrags für die Bildung von Altersrückstellungen aufgewendet werden. In der Folge sind die Gesellschaften gezwungen, höhere Versicherungsprämien zu verlangen. Somit ist die schlechte Kapitalmarktlage eine Ursache für stetig steigende PKV-Beiträge.
Keine beliebige Rechnungszinsanpassung
Wichtig zu wissen ist, dass der Rechnungszins nicht nach dem Belieben der Versicherer angepasst werden kann. Zum einen ist ein einmal vereinbarter Rechnungszins für die gesamte Vertragslaufzeit festgeschrieben. Zum anderen ist eine Absenkung für Neuverträge nur unter strengen Voraussetzungen möglich. In der jüngeren Vergangenheit haben einige Gesellschaften den Rechnungszins für Neuverträge auf 2,75 Prozent reduziert. Sie folgen damit einer Empfehlung der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV), um der aktuellen Lage an den Kapitalmärkten Rechnung zu tragen.
Steigende Krankheitskosten als Ursache
Der medizinische Fortschritt ist eine weitere Ursache für steigende PKV-Beiträge. Natürlich sind Mediziner wie Patienten daran interessiert, die neuesten Behandlungsmethoden und Medikamente anzuwenden, um Beschwerden schnellstens zu beseitigen oder zu lindern. Doch zukunftsweisende Behandlungen kosten Geld. Zum einen ist die Forschung teuer, zum anderen sind die Behandlungsmethoden kostspieliger als veraltete Verfahren. In der Folge steigen die Ausgaben für die privaten Krankenversicherer, weil Kliniken, Ärzte und Apotheken für Medikamente und Behandlungen höhere Auslagen veranschlagen.
Nur geringer Einfluss durch Versicherte
Sowohl eine schlechte Kapitalmarktlage als auch ein geringer Rechnungszins und hohe Krankheits- und Behandlungskosten sind von Seiten der Versicherten aus kaum zu beeinflussen. Sie müssen Preiserhöhungen und Prämienanhebungen mehr oder weniger ohne Alternativen akzeptieren. Natürlich ist ein Tarif- oder Versichererwechsel eine Option, wenn wieder einmal eine Beitragserhöhung droht. Doch diese wird von jeder Gesellschaft in regelmäßigen Abständen durchgeführt, so dass auch bei einem neuen Versicherer immer wieder mit Erhöhungen zu rechnen ist. Lediglich eine stabile finanzielle Situation des Versicherers schützt ein wenig vor ständigen Prämienerhöhungen. Bei der Auswahl eines neuen privaten Krankenversicherers sollten Versicherte unbedingt darauf achten, wie die finanzielle Lage ihres Wunschkandidaten im unabhängigen Rating bewertet wird.
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