Erfolgreiche Fachtagung bei der FRANK plastic AG

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Vom Dreiklang zum Einklang: Unter diesem Motto stand die zweite Fachtagung der FRANK plastic AG Anfang März in Salzstetten mit über 50 Teilnehmern aus der kunststoffverarbeitenden Industrie, sowie Politik und Wirtschaft. Der Tagungsfokus lag auf dem Einfluss von Design, Entwicklung und Produktion auf den Erfolg zukünftiger Kunststoffprodukte am Standort Deutschland.

Drei herausragende Persönlichkeiten aus der Design- und Kunststoffwelt referierten aus ihrem spezifischen Blickwinkel über das Zusammenspiel der Faktoren Design, Entwicklung und Produktion in Bezug auf die Kunststofftechnik entlang der Wertschöpfungskette.

Nach der Begrüßung übergab Thomas Wutke, Leiter Gesamtvertrieb der FRANK plastic AG, das Wort mit dem Hinweis „Morgen ist heute gestern“ an den ersten Referenten, Dr.-Ing. E.h. Herbert Kraibühler – langjähriger technischer Geschäftsführer der Arburg GmbH & Co KG und strategischer Beirat der FRANK plastic AG. Dr. Kraibühler betonte in seinem Vortrag die rasante Entwicklung des Werkstoffes „Kunststoff“ und der dazu gehörigen Technologien in seiner relativ jungen Erfolgsgeschichte. Mit zunehmender Geschwindigkeit zeigt sich, dass technologische Fortschritte in der Kunststoffver- verarbeitung es ermöglichen, Problemstellungen zu lösen und neue Ansätze denkbar werden. Für die zukünftige Ausrichtung in der Kunststoffverarbeitung bedeutet dies, möglichst früh in der Produktentstehung involviert zu werden, um zum einen zukünftige Produktentwicklungstrends aus Verarbeitungssicht zu erkennen und zum anderen um die Möglichkeiten neuer Technologien in zukünftige Produkte einfließen lassen zu können.

Prof. Dr.-Ing. Thomas Seul, Prorektor für Forschung und Transfer an der Hochschule Schmalkalden und Präsident des Verbandes Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF), schloss mit seinem Vortrag „Produktentwicklung und Werkzeugtechnologie – Wesentliche Treiber zur Fertigung erfolgreicher Kunststoffprodukte“ nahtlos an den Vorredner an. Design ist aus seiner Sicht der Treiber des Ingenieurs 2 bis 3 Schritte über bestehende Grenzen hinaus zu denken. Das Produkt muss im Mittelpunkt stehen. Um dies bestmöglich umzusetzen, ist es in der heutigen, immer komplexer werdenden Welt, unabdingbar frühzeitige Partnerschaften beginnend bei der Ideenfindung über die Entwicklung bis zur Produktion einzugehen. Dafür sind bestehende, häufig langjährige, Vertrauensverhältnisse nicht nur auf dem Papier, sondern auch durch physische Kontakte notwendig. Lokalität darf dabei nicht unterschätzt werden. Wichtig ist es dabei an bestehenden Systemgrenzen nicht stehen zu bleiben. Prof. Seul belegte dies mit dem Erfolg eines bestehenden Forschungsvorhabens an der Hochschule Schmalkalden. Dort wurde ein Ansatz für vernetzte Spritzgießwerkzeuge zur Selbstoptimierung des Spritzgießprozesses, sprich der Maschinen-einstellungen über die Systemgrenze zwischen Werkzeug und Verarbeitungsmaschine hinaus, erarbeitet.
Der dahinterliegende Grundgedanke beruhte auf dem auch von der FRANK plastic AG definierten Ziel der Systempartnerschaft.

„Was wir vom Biber gelernt haben“, mit diesen Worten übergab Thomas Wutke den Stab an den abschließenden Referenten der Fachtagung Prof. Thomas Gerlach. Professor Gerlach lehrt an der Hochschule Pforzheim, wo er den international anerkannten Studiengang Master of Arts in Creative Direction aufbaute und bis heute leitet. Seine Maxime in der täglichen Arbeit als Designer ist die Vorstellungsbilder der Kunden mit denen der Unternehmen in Bezug auf der Gestaltung von Marken und Produkten in Einklang zu bringen. Er eröffnete seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass vor 30 Jahren ein Designer von Ingenieuren als Gegner betrachtet wurde. Er stellte die Wichtigkeit im Zusammenspiel von Design, Werkstoff, Entwicklung und Verarbeitung heraus. Das Verständnis über die Macht der Bilder, sprich der optischen Erscheinung von neuen Produkten, ist im Wettbewerb des technischen Optimierens unerlässlich geworden. „Das geht nicht“, darf es heutzutage nicht mehr geben. Herausforderungen seien jedoch nur in enger und frühzeitiger Zusammenarbeit aus Design, Entwicklung und Produktion weiterhin erfolgreich zu meistern. Dies gilt bis zur Erkennbarkeit einer Marken- und Produktstrategie im Detail. Professor Gerlach belegte dies an einem selbstschärfenden Küchenmesser. Der Kunde hat Erwartungen, die erfüllt werden müssen. Der selbstschärfende Effekt, der auf dem Biberzahn-Prinzip aus Hart-Weich-Materialien basiert, wäre alleine nicht erfolgreich. Das zu verkaufende Produkt muss in der Silhouette und im Detail zudem hochwertig wirken, um die Wertigkeit des selbstschärfenden Effektes zu transportieren. Dafür ist es unbedingt notwendig mit neuen Technologien zu arbeiten und Systemgrenzen zu überwinden, um die gewünschte Nutzerwirkung zu erreichen. Dies gilt insbesondere für den Werkstoff Kunststoff mit seinen Verarbeitungsverfahren, da hier gerade durch Oberflächenstrukturen sowie Muster interessante Ansätze zur Erhöhung der Wertigkeit zur Verfügung stehen.