Wir sitzen uns zu Tode
Inaktivität hat fatale Folgewirkungen
sup.- "Ein muskelarmer Mensch kann kaum so wenig essen, dass er nicht in eine unausgewogene Energiebilanz rutscht", warnt der renommierte Ernährungswissenschaftler Prof. Nicolai Worm (München), Herausgeber des lifestyle-telegramms in seinem aktuellen Editorial. Dauersitzen ist für die Mehrheit der Deutschen - und das gilt auch schon bei Kindern und Jugendlichen - der Normalzustand geworden. Das geht auf Dauer nicht gut! Muskelgewebe verbraucht zum reinen Erhalt selbst im Ruhezustand deutlich mehr Energie als Fettgewebe. Da der Grundumsatz bei Menschen mit inaktivem Lebensstil bereits einen Großteil des täglichen Energieverbrauchs ausmacht, ist die Entwicklung von Übergewicht bei geringer Muskelmasse fast schon vorprogrammiert.
Hinzu kommt: Muskelarbeit trägt auf natürliche Weise dazu bei, dass das Insulinsignal an der Zellwand richtig wahrgenommen und damit der aktive Transport des Zuckers in die Zelle reibungslos eingeleitet werden kann. "Anders ausgedrückt: Muskelaktivität macht insulinsensitiv. Oder umgekehrt: Inaktivität macht insulinresistent", erklärt Prof. Worm. Die Folge: Kohlenhydrate aus der Mahlzeit können nicht mehr in die Muskeln als Glykogen adäquat eingespeichert werden. Entsprechend muss der Körper daraus Fett bilden und das wird bei chronischer Inaktivität auch zu einem erheblichen Teil in der Leber abgelagert. "Und eine Fettleber ist eine wesentliche Ursache für Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen", so Prof. Worm.
Neue Studien (www.lifestyle-telegramm.de) bestätigen, dass durch Dauersitzen Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel-Störungen manifest werden und entsprechende Krankheiten auslösen. Es gibt jedoch auch eine gute Nachricht: Selbst kurze Unterbrechungen von sitzenden Tätigkeiten zeigen bereits positive Effekte.
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