Eurokrise

Diagnose zur Eurokrise

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Zur Lösung der Eurokrise müssen wir erst mal eine Diagnose stellen. Vieles läuft hier ein wenig durcheinander, weil die Hauptursachen fast immer als Folge europäischer Defizite oder im Aufbau der europäischen Struktur ausgemacht werden. Die Folgen der Krise sind aber nicht die Europäische Union, sondern deren Mitgliedsstaaten.
Warum ist das so? Viele dieser Länder haben sich bislang nicht reformiert, weder wirtschaftlich noch institutionell, und viele von diesen Ländern bleiben Teil hartnäckiger Korruption. Die Europäische Union kann aber nicht zusammenfügen, wo viele Mitgliederstaaten gerade scheitern. Wenn also die Diagnose lautet, dass sich die Euro-Länder reformieren müssen, kann die Antwort auf die Krise nicht heißen, dass sich die EU noch weiter integriert.

Was würde geschehen, wenn ein europäischer Finanzminister zum Beispiel Deutschland sagen würde, es müsste mehr Geld ausgeben und sein Haushaltsdefizit anheben? Wie würden die Unterstützer von Le Pen oder des Linkspolitikers Mélenchon reagieren, wenn ein Euro-Finanzminister Frankreich Einschnitte in seinem Staatsbudget verordnen würde? Ein weiterer Rückschlag europäischer Integration wäre nicht auszuschließen.